Hunderte Zuschauer trauten ihren Augen nicht: Gestern tauschte Jason Brügger (23) das Zelt des Circus Knie gegen die Bahnhofshalle in Zürich. Seit sechs Wochen schwebt er normalerweise als weisser Engel unter der Kuppel des Schweizer National-Circus. Schon als Kind träumte er von einem Engagement beim Knie. In einem BLICK-Interview nach seinem Sieg bei «Die grössten Schweizer Talente» im April 2016 erzählte Brügger von diesem Traum – und erhielt kurz darauf einen Anruf vom Circus Knie. «Ich konnte es kaum glauben», erinnert er sich.
Nun lebt er ein neues Leben, im Wohnwagen, allein, ohne Partner – nur mit seinem sechs Monate alten Mops Bombo. Letztes Jahr trennte er sich von seinem Freund. Keine neue Liebe in Sicht? «Nein, leider nicht», antwortet er. «Aber ich hätte momentan ohnehin keine Zeit.»
Täglich schwebt Jason Brügger unter der rund zwölf Meter hohen Zirkuskuppel. «Und das, obwohl ich unter Höhenangst leide», gesteht er. «Anfänglich kostete es mich grosse Überwindung. Mittlerweile geht es aber ganz gut.» Was aber nicht heisse, dass er im Schwimmbad ab dem Drei-Meter-Sprungbrett springen könne: «Das schaffe ich nicht, das ist viel zu hoch für mich», sagt er und schmunzelt.
Und dann verrät er BLICK noch einen Traum: «Ich möchte meine eigene Zirkusschule gründen.» Die Erfüllung dieses Wunsches kann aber warten. Noch schwebt er hoch über der Manege, beflügelt das Zirkuspublikum und entführt es mit seiner Kunst in eine poetische Welt.