Heute vor 30 Jahren heiratete Kurt Felix seine Paola
«In der DDR sagte Paola ja»

TV-Legende Kurt Felix (69) erzählt im BLICK, wie er Paola kennen- und lieben lernte. Und was für Pläne er hat.
Publiziert: 13.09.2010 um 10:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:17 Uhr
Interview: Peter Padrutt

Kurt Felix, wie feiern Sie heute Ihren Hochzeitstag?
Kurt Felix:
Es gibt ein Fest mit Verwandten in einem Ristorante. Paolas Italianità prägt auch diese Feier. Eine darf da nicht fehlen: Paolas Mutter Anna. Sie ist 88, Schweizer Bürgerin, verbrachte aber viele Jahre in Bergamo. Sie ist das Zentrum der Familie und schaut immer gut zu Paola.

Wie konnten Sie das Bollwerk Mamma einst überwinden?
Das kostete mich einigen Aufwand. Ich traf Paola erstmals, als sie 16 war. Sie nahm oft an Talentwettbewerben teil, wobei sich ihre Mutter immer schützend vor sie stellte – und Männer abwimmelte. Als Radiojournalist sass ich oft in diesen Jurys. Noch heute kennt man im deutschen Showbiz «La Mamma», die Paola nie aus den Augen liess.

Und dann hat es gefunkt?
Nein, Paola machte in Deutschland Karriere, hatte einen deutschen Partner. Ich liess mich 1975 scheiden und war offen für schöne Frauen. Auch Paola war von ihrem Freund getrennt. In dieser Zeit moderierte ich den «Teleboy» und Paola war Gast in der Sendung. Da passierte es.

Der erste Kuss?
Nein, das Licht ging aus! Mitten in der Probe. Man muss sich vorstellen: Paola war in Deutschland ein Star! Ich schämte mich in Grund und Boden. Bei grellem Neonlicht in der Kantine blickte ich das erste Mal tief in ihre schönen dunklen Augen. Ich wagte, genauer hinzuschauen, weil Paolas Mutter für einmal nicht dabei war. Ich sagte ihr: «Fräulein del Medico, wir sollten heiraten.» Und sie antwortete: «Ja, aber zuerst müssen wir uns Du sagen.»

Wie kam es zum Heiratsantrag?
Paola hatte ein längeres Gastspiel in Ostberlin. Ich flog jeden Freitag nach Berlin und überquerte zu Fuss den Checkpoint Charlie. Paola wartete auf der anderen Seite der Grenze. Regelmässig wurde sie kontrolliert, weil die Polizisten wohl meinten, sie sei eine Ostdeutsche, die fliehen wolle. Eines Abends trat Paola in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, auf und ich wagte mich mit Rosen auf die Bühne. Ohne dass es jemand hören konnte, hauchte ich ihr ins Ohr: «Ich will dich heiraten.» Worauf Paola in Tränen ausbrach. Sicherheitsleute holten mich von der Bühne, verhörten mich. Paola, die inzwischen strahlte, klärte hinter der Bühne alles auf.

Und dann haben Sie sich verlobt?
Ja, ganz heimlich in Gottlieben am Bodensee. Eine deutsche Illustrierte bekam Wind davon und schrieb, ich sei mit Paola mit dem Boot auf den See gerudert und hätte ihr bei Sonnenuntergang die Eheringe gezeigt. Die Story ist so schön erfunden, ich glaube sie heute selber.

Sie betonen oft, wie harmonisch Ihre Ehe sei. Streiten Sie nie?
Nein, aber klar, wir sagten dem anderen schon, was einem nicht passt. Aber es waren immer Kleinigkeiten: Paola war anfangs nicht sportlich – mit mir begann sie zu wandern und Velotouren zu machen. Ich musste lernen ruhiger zu werden. Paola brachte mir ein bisschen Dolcefarniente bei.

Was traf Sie beide mehr, die Krebsdiagnose 2003 oder jetzt der neuerliche Ausbruch der Krankheit?
Ganz klar die erste Diagnose damals. Aber statt in Schockstarre zu verharren, suchte ich sofort nach einem Ausweg. Ich haderte nie, dachte nie an den Tod, obwohl das Kapitel Krebs irgendwann immer so abgeschlossen wird.

Was machen Sie konkret?
Wir schieben Dinge nicht mehr auf. Als ich mich erholt hatte, flogen wir sofort nach Kanada, mieteten ein Wohnmobil und besuchten Karl Dall. Und wir trinken nur noch beste Weine, weil das Leben für schlechte zu kurz ist.

Wie haben Sie die Zeit im Spital diesmal erlebt?
Ich habe immer daran geglaubt, dass ich auch diese OP überstehe. Paola war bei mir im Spital, aber wir hielten nicht weinend Händchen. Eigentlich haben wir nur den Alltag in die Klinik verlegt: zusammen essen, Fernsehen schauen, die Post erledigen et cetera. Jetzt will ich unbedingt meine alte Fitness zurück, darum gehe ich jeden Tag mehrmals raus, bewege mich. Aber ich habe noch eine andere Medizin: jeden Abend zwei Gläschen Rotwein.

Und welche Pläne haben Sie?
Wir freuen uns schon auf die goldene Hochzeit in 20 Jahren.

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