Die Schweiz hat ihren fantastischsten Künstler verloren. Am Montagnachmittag verstarb H. R. Giger († 74) an den Folgen eines schweren Sturzes. «Das ist ein absoluter Schock», sagt seine Witwe Carmen (49) zu BLICK. Nichts hatte am Morgen auf die Tragödie im Haus in Zürich-Seebach hingewiesen. «Hans-Ruedi war total aufgestellt. Es ging ihm in letzter Zeit so gut wie lange nicht mehr, wir waren richtig glücklich», berichtet sie.
Es fällt ihr schwer, vom dramatischen Unfall zu reden, bei dem sie ihren geliebten Mann für immer verloren hat. «Ich hatte einen feinen Kuchen hergerichtet und nach Hans-Ruedi gerufen», sagt sie. Das Ehepaar wollte im oberen Stock essen. «Wir gingen gemeinsam zur Treppe, Hans-Ruedi stieg vor mir die Stufen hoch und dann passierte es.» Giger verliert das Gleichgewicht und stürzt. So schwer, dass er sofort das Bewusstsein verliert.
Zwei Stunden lang kämpfen die Ärzte im Unispital Zürich um sein Leben – vergebens. «Hans-Ruedi hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma», sagt Marco Witzig, Kurator seiner Werke. Als die Todesnachricht eintraf, war Witzig in der Notaufnahme. «Um 14 Uhr informierten uns die Ärzte, dass er verstorben ist!»
Mit dem Tod von H. R. Giger verliert die Welt einen begnadeten Surrealisten. International berühmt wurde er mit seinen extraterrestrischen Landschaften und mit den Figuren, die er für die Filme «Alien» von Ridley Scott (1979) und «Species» von Roger Donaldson (1995) erschaffen hatte. Für seine Mitwirkung an «Alien» erhielt er 1980 einen Oscar. Doch der Ruhm in Hollywood war für Giger zeitlebens ein zweischneidiges Schwert. «Ich war plötzlich sehr populär», sagte er, «aber die Museen wollten meine Arbeit nicht mehr zeigen.»
Giger, der in seiner Kunst immer wieder den Tod thematisierte, wurde in jungen Jahren selbst damit konfrontiert. 1975 nahm sich seine Freundin, Schauspielerin Li Tobler († 27), das Leben. Später scheiterte die Ehe mit Mia Bonzanigo – Giger arbeitete Tag und Nacht an seiner Kunst. Sein Glück fand Giger 2006. «Carmen war die letzten Jahre die grösste Inspiration für mich – sie ist ein Schatz!», sagte er damals.
In den letzten Wochen war Giger nach einem ersten Sturz im Haus angeschlagen. «Aber er hatte sich erholt. Er sprühte richtig vor Lebensfreude», erzählt die Witwe. Und er hatte grosse Pläne: «Am 24. Mai wollte er die Hundertwasser-Ausstellung in seinem Museum in Greyerz eröffnen.»
Wann Giger beigesetzt wird, ist noch unklar. «Hansruedi musste viel zu früh gehen!», sagt Carmen Giger. Die Witwe findet im Gedanken Trost, dass ihr Mann ohne langes Leiden sterben durfte. «Angst habe ich nur, schwer krank zu werden», sagte er vor zwei Jahren zu BLICK. «Darum habe ich mich auch bei der Sterbehilfe-Organisation Exit angemeldet. Wissen Sie, ich hänge nicht so sehr am Leben. Ich will schnell sterben. Bum – und fertig ist.»
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Greyerz FR – Seit 1998 pilgern Fans aus der ganzen Welt ins H.-R.-Giger-Museum ins Städtchen Greyerz im Kanton Freiburg – und bestaunen Skulpturen, Bilder, Filmrequisiten und andere Werke des Bündner Künstlers und Oscar-Preisträgers. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. «Das Museum wird sicher offen bleiben», sagt Museums-Sprecherin Gwendoline Sottas zu BLICK. Witwe Carmen Giger kündigt an, eine Stiftung gründen zu wollen. «Die wichtigsten Werke von H. R. Giger sind im Museum ausgestellt. Und dies soll noch lange so bleiben», sagt sie.
Greyerz FR – Seit 1998 pilgern Fans aus der ganzen Welt ins H.-R.-Giger-Museum ins Städtchen Greyerz im Kanton Freiburg – und bestaunen Skulpturen, Bilder, Filmrequisiten und andere Werke des Bündner Künstlers und Oscar-Preisträgers. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. «Das Museum wird sicher offen bleiben», sagt Museums-Sprecherin Gwendoline Sottas zu BLICK. Witwe Carmen Giger kündigt an, eine Stiftung gründen zu wollen. «Die wichtigsten Werke von H. R. Giger sind im Museum ausgestellt. Und dies soll noch lange so bleiben», sagt sie.