Zwei Monate lang war er komplett abgetaucht! Anfang Juni hätte Polo Hofer (71) an seiner Ehrung zum Schweizer des Jahres 2015 auf der Älggi-Alp im Kanton Obwalden teilnehmen sollen. Doch der Mundartsänger sagte aus gesundheitlichen Gründen ab. Und er strich auch gleich alle anderen Termine aus seiner Agenda.
Freunde, Fans und Weggefährten waren in grosser Sorge, ihre Genesungswünsche blieben unbeantwortet, auch ans Telefon ging Hofer nicht mehr.
Nun gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen! Ende August will Polo national mit einer aufwendigen Ausstellung seiner Bilder im Berner Kornhausforum ein Comeback feiern. «Ich freue mich riesig darauf», sagt er am Telefon zu BLICK. Es sei das erste Mal überhaupt, dass er seine Bilder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich mache. «Ich rahme schon jetzt fleissig Bilder», erzählt der Musiker.
Polo Hofer hat bereits als Jugendlicher gern gezeichnet. Später machte er eine vierjährige Lehre als Handlithograf. Dann kam die Musik dazwischen. Der Berner Oberländer begründete den Mundartrock und stürmte mit Gruppen wie Rumpelstilz und Schmetterband regelmässig die Hitparade. Fast 1,5 Millionen Alben verkaufte Hofer während seiner über 50 Jahre umfassenden Karriere.
«Saitensprünge – Wenn Musiker malen»
In den letzten Jahren widmete er sich zu Hause in Oberhofen BE immer mehr der Malerei. «Als Hobby habe ich schon immer gemalt», sagte er 2015 zu BLICK. «Da ich jetzt mit dem Rock ’n’ Roll aufhöre, habe ich mehr Zeit dafür.» Solange ihn die Gesundheit nicht aus dem Rhythmus brachte! Im April erlitt Hofer einen Schwächeanfall, musste notfallmässig ins Spital gebracht werden.
Nach seinem TV-Auftritt Mitte Mai in einer Bob-Dylan-Tribut-Sendung musste er sich erneut behandeln lassen – und war während Wochen für niemanden zu sprechen.
Über seinen heutigen Gesundheitszustand verliert Hofer kein Wort. Das gehe niemanden etwas an, sagt er.
Neben Polo Hofer zeigen in der Ausstellung «Saitensprünge – Wenn Musiker malen» noch andere Sänger ihre Bilder. So sind auch Werke von Deutschlands Rock-Idol Udo Lindenberg (70) zu sehen. «Eine solche Werkschau hat es in der Schweiz noch nie gegeben», sagt Organisatorin Stefanie Stucki (42). Sie freut sich, dass es Polo, der die Ausstellung schon vor längerer Zeit initiierte, besser gehe und er an der Eröffnung teilnehmen könne. «Dort werde ich dann wahrscheinlich auch das eine oder andere muntere Liedchen singen», kündigt Polo an.