Darum gehts
- Fredy Knie junior bleibt trotz Rückzug als Direktor im Zirkus aktiv
- Ivan Knie tritt in Grossvaters Fussstapfen und reitet stehend auf Pferden
- Fredy Knie wurde mit 78 Jahren von der Universität Zürich ehrendoktoriert
Der langjährige Direktor kommt mit einer Sonnenbrille ins Zirkuszelt spaziert: Vor wenigen Wochen hatte Fredy Knie junior (78) eine Augenoperation. Für die Fotos könne er sie dann aber schon abnehmen – «nur nicht zu lange». Trotz Augen-OP: Eine Auszeit will er sich nicht nehmen. Denn auch wenn er sich vor fünf Jahren als Direktor des Knie zurückgezogen hat und mit Tochter Géraldine Knie (52), deren Ehemann Maycol Errani (40) und Grossnichte Doris Knie (44) heute die siebte Knie-Generation die Zügel in der Hand hält, ist der Patron noch immer mit dem Zirkus unterwegs. «Ich bin vor allem bei den Pferden», erklärt er. «Ich lasse die Jungen machen, schaue ihnen zu und gebe Ratschläge.»
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Aber ob er sich denn auch wirklich zurückhalten könne? «Ja. Ausser bei den Pferden: Wenn da etwas nicht richtig läuft, mache ich meine ‹Schnurre› auf», antwortet er.
Den Grosspapi noch immer mit auf Tournee zu haben, ist der ganzen Familie ein Anliegen, wie Enkel Ivan, der älteste Sohn von Géraldine Knie, betont. «Denn wir können von seiner riesigen Erfahrung nur profitieren und viel lernen daraus.»
Grosse Fussstapfen
In der Manege tritt Ivan in die Fussstapfen von «Nonno», wie Fredy liebevoll genannt wird: In einer atemberaubenden Show reitet der 24-Jährige stehend auf Pferden. «Das ist natürlich für jeden Grossvater ein Highlight, wenn man sieht, dass die Enkel gut rausgekommen sind. Und dass sie auch gut arbeiten. Ich bin sehr stolz darauf, wenn ich Ivan und seine Geschwister in der Manege sehe», freut sich Fredy Knie.
Stets im Kreis der Familie zu sein, sei schon sehr speziell, meint Ivan: «Es ist sicherlich eine aussergewöhnliche Konstellation: Wir leben zusammen, wir arbeiten zusammen, das ganze Jahr.» Dabei könne es schon mal auch zu Streit kommen, aber das sei jeweils nicht weiter schlimm. «Was uns ausmacht: Wir können alle gut Kompromisse eingehen und sind nicht nachtragend.» Sie seien nicht bloss Familie, «uns verbindet auch eine Freundschaft. Wir reden über alles – egal ob beruflich oder privat», ergänzt Ivan.
Fredy Knie bleibt im Hintergrund
Sehnsucht danach, das Publikum selbst wieder mit atemberaubenden Nummern zu begeistern, wie er es jahrzehntelang gemacht hatte, hat Fredy Knie keine mehr. Lieber bleibt er heute im Hintergrund und gibt sein reiches Erbe an Erfahrung und Wissen an «die Jungen» weiter. «Manchmal haben sie wohl schon das Gefühl, der alte Herr sollte doch mal die Klappe halten», sagt er schmunzelnd. «Das hatte ich bei meinem Vater auch. Er hat mich bis zum Schluss immer korrigiert. Rückblickend gesehen war das auch gut so – zumindest, was das Berufliche angeht.» Er selbst würde mittlerweile aber schnell realisieren, wann der Moment gekommen sei, sich auch mal etwas zurückzuhalten.
Ihm sei es vor allem wichtig, dass sich seine Nachkommen den Tieren gegenüber korrekt verhalten. «Mit viel Respekt und Einfühlungsvermögen», sagt Fredy Knie. «Schlechte Laune kann man nicht an den Pferden auslassen. Deswegen ist Selbstkontrolle das A und O.» Dies sei aber gerade in jüngeren Jahren, wenn das Temperament noch etwas ausgeprägter ist, nicht immer einfach.
Techniknachhilfe nötig
Gibt es aber auch etwas, das Fredy Knie umgekehrt von seinem Enkel lernen kann? Während der 78-Jährige überlegt, muss Ivan lachen und meint: «Ja, wie man ein iPhone bedient.» Ein Lächeln huscht «Nonno» übers Gesicht. Ivan müsse ihm tatsächlich immer wieder am Handy Dinge erklären. «Ich habe aus Versehen auch schon Sachen bestellt, die ich gar nicht wollte», sagt Fredy. Dann wird er wieder ernst: «Mich nervt es bisweilen aber ein bisschen, dass die Jungen so viel Zeit mit ihrem Telefon beschäftigt sind.» Er erkenne zwar den Vorteil daran, dass man immer erreichbar ist, «aber man muss dieses Teil ja nicht jede Sekunde in der Hand haben.» Während seiner Jugend hätten sie ihre Freizeit sinnvoller verbracht, als ständig in ein Handy zu glotzen, stichelt er, meint es aber nicht böse.
Traum vom Direktorenjob
Denn Fredy Knie weiss genau, dass heute eine andere Zeit ist als vor 60, 70 Jahren. Und er weiss auch, dass man die Jungen nicht zu sehr unter Druck setzen darf, schon gar nicht, wenn es ums Leben im Zirkus geht. «Wir hätten Ivan sicherlich auch unterstützt, wenn er sich für einen anderen Weg als den Zirkus entschieden hätte», sagt er. Dennoch sei er überglücklich, ihn im Knie zur Seite zu haben. Ein anderes Leben zu führen, habe er sich nie erwünscht, sagt Ivan. «Für mich war von klein auf klar: Ich liebe das Zirkusleben.»
Und so scheint es schon heute logisch zu sein, dass die Leitung des Nationalzirkus irgendwann in den Händen von Ivan liegen wird. «Das wäre natürlich toll», sagt er, fügt dann aber bescheiden an: «Ich will nicht Zirkusdirektor werden, nur weil ich der Älteste meiner Generation bin. Ich will dann Zirkusdirektor werden, wenn sich herausstellt, dass ich der Geeignetste bin, um das ganze Unternehmen weiterzubringen.»
Das Zeug dazu hat Ivan, glaubt Fredy Knie: «Er ist in gewissen Dingen komplett anders als ich: Ivan setzt sich stark mit den Finanzen auseinander. Ich habe da immer viel den Rechtsanwälten und Finanzdirektoren überlassen und ihnen vertraut. Dafür kümmerte ich mich mit viel Hingabe um die Tiere und das Künstlerische.»
Und deswegen ist er vor wenigen Tagen auch von der Universität Zürich mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet worden. Denn er habe als Pferdedresseur stets das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt gestellt und damit die Öffentlichkeit begeistern können. Über diese späte Anerkennung freut sich der ehemalige Knie-Direktor sehr. Im Mittelpunkt steht er nicht mehr, zumindest bei den Pferden hat «Nonno» die Zügel aber noch immer fest in der Hand. «Und das bleibt hoffentlich noch lange so», sagt Enkel Ivan Knie voller Dankbarkeit.
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