Darum gehts
- Fabienne Louves spricht erstmals öffentlich über ihre Brustkrebserkrankung
- Trotz Chemotherapie absolvierte sie fast fünfzig Auftritte mit Salto
- Die 39-jährige Sängerin gilt nach erfolgreicher Behandlung als krebsfrei
Ein strahlender Frühlingstag im Zürcher Seefeld. Fabienne Louves (39) öffnet die Tür mit jener Wärme, die man von dem Musicalstar kennt – lebendig und herzlich. Ihre Dachwohnung bietet eine atemberaubende Aussicht auf den Zürichsee, auf dem Tisch steht frischer Kaffee. Sie plaudert, lacht, wirkt entspannt, wie immer – und doch ist alles anders.
«Ich hatte heute Morgen meine erste Bestrahlung», sagt sie und trinkt einen Schluck Kaffee. «Bis jetzt geht es mir gut. Bisher habe ich noch keine Nebenwirkungen.»
Fabienne Louves ist an Brustkrebs erkrankt. Vor einigen Monaten wurde bei der Sängerin eine aggressive Form der Krebsart diagnostiziert. Mit Blick spricht sie zum ersten Mal öffentlich über ihre Krankheit. «Nun bin ich stark genug, darüber zu reden und ich finde es wichtig, das zu teilen», sagt sie. «Um anderen Mut zu machen und aufzeigen, wie wichtig und entscheidend regelmässige Kontrollen sind.»
Diagnose kam im Herbst überraschend
Ihre eigene Diagnose erhielt die Luzernerin vergangenen Herbst überraschend. «Es traf mich aus dem Nichts», sagt sie. «Ich war allein zu Hause, es war neun Uhr morgens. Meine Gynäkologin rief mich an und erklärte mit ernster Stimme: Es ist ein aggressiver Brustkrebs. Ich konnte nur noch zittern.»
Der Schock sass tief. Fabienne Louves Mutter erhielt Jahre zuvor dieselbe Diagnose, überstand den Brustkrebs. Die Sängerin liess sich seither regelmässig testen. «Ich spürte einen Knoten, aber dachte, das ist sicher nichts. Bloss ein Fettknubbel halt.» Da es sich um einen aggressiven Krebs handelte, begann die Sängerin innerhalb weniger Tage mit der Chemotherapie. «Du bist wie im Tunnel. Funktionierst einfach. Du willst überleben», sagt die 39-Jährige. «Zuerst glaubte ich gar nicht, dass es wirklich mich betrifft. Ich dachte ständig, man redet über jemand anderen. Doch dann wachte ich auf und realisierte: Ich bin wirklich krank.»
Partner Luca begleitet sie zu jedem Termin
In dieser schweren Zeit wird Fabienne Louves von ihrer Mutter, engen Freundinnen – und vor allem von ihrem Partner Luca Schneider (36) unterstützt. «Luca ist der Beste. Er begleitet mich zu jedem Termin. Er ist immer da. Spricht mir Mut zu. Bringt mich zum Lachen, wenn es dringend nötig ist. Meine Krebserkrankung hat uns als Paar noch näher zusammengebracht.» In dieser schwierigen Zeit diese Kraft der Liebe zu spüren, sei sehr heilsam. «Manchmal weine ich – vor Glück. Wie als Luca mir Honigmelonen heim brachte und ich zum ersten Mal wieder Geschmack wahrnahm – den hatte ich durch die Chemo verloren. Ich habe geheult. Wegen Honigmelonen.»
Auch die Bühne gibt der Luzernerin viel Halt. Bis Ende 2024 absolvierte Louves trotz Chemotherapie fast fünfzig Auftritte mit Salto. «Ich bin ein Bühnentier und ich beweise mir gern selbst, dass ich es schaffe», sagt sie. «Mein Onkologe, den ich sehr schätze, meinte, er habe noch nie jemanden erlebt, der während der Chemo so weiter arbeitet. Aber für mich war es gut. Mir hat es geholfen.»
Gleichzeitig wird Louves Körper während Weihnachten und Neujahr immer schwächer. «Ich hatte Kribbeln in den Füssen, trockene Schleimhäute, Hitzewallungen – manchmal konnte ich nicht mal mehr mit dem Hund raus», sagt sie. Besonders einschneidend war der Moment, in dem sie begann, ihre Haare zu verlieren. «Ich fuhr zu meiner Mama nach Luzern, sie ist Coiffeuse. Und sie schnitt mir die Haare ab. Ganz langsam und behutsam. Wir haben beide geweint. Dann hat sie mich umarmt und gesagt: ‹Da gehen viele Frauen durch. Und die Haare kommen wieder.› Das war ein sehr schöner Moment», sagt Louves und wischt sich Tränen aus den Augen.
«Ich gelte heute offiziell als krebsfrei»
Die Chemotherapie und die Operation hat die Sängerin mittlerweile erfolgreich überstanden, bald ist auch die Strahlentherapie abgeschlossen. «Der Tumor ist vollständig verschwunden. Ich gelte heute offiziell als krebsfrei», sagt sie und lächelt. Doch die Krankheit hat Fabienne Louves nachhaltig geprägt. «Ich bin emotionaler geworden. Was ich früher für ein Problem hielt, sehe ich heute mit Abstand. Die Gesundheit ist das Wichtigste.» Auch körperlich hat sich bei der Luzernerin einiges verändert. Wegen der Therapie wurde sie medikamentös vorübergehend in die Menopause versetzt. «Ich hatte plötzlich Hitzewallungen, Nachtschweiss und hormonelle Veränderungen. Ich wusste oft nicht, sind das jetzt Symptome der Chemo oder der Menopause?» Gerade über solche Themen der Frauengesundheit müsse offener gesprochen werden, fordert sie. «Redet darüber. Fresst es nicht in euch hinein. Ich bin Pink-Ribbon-Botschafterin, und dieses Jahr hat es mich selbst getroffen.»
Ihre Krebserkrankung soll sie nicht definieren, erklärt Louves abschliessend. «Ich habe sie erlebt und sie hat mich geprägt. Aber das Leben geht weiter.» Bis vor kurzem stand die Sängerin für das Musical «Jukebox Heros» im Zürcher Bernhard Theater auf der Bühne. Diesen Sommer und Herbst folgen Auftritte auf der Rigi und im Salon Spectacle von Rolf Knie (75).
Ihrer Zukunft blickt Fabienne Louves nach ihrem Schicksalsschlag voller Stärke und Zuversicht entgegen. «Es ist wie ein wichtiges Kapitel in einem Buch. Ich will es nicht vergessen, aber ich will jetzt weiterlesen und nach vorne schauen. Jetzt lebe ich mein neues Ich.»
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen