Er hat sich so auf seine erste grosse Vernissage gefreut: Mundart-Legende Polo Hofer (71) hätte gestern im Berner Kornhausforum die Bilderausstellung «Saitensprünge – Wenn Musiker malen» eröffnen sollen. «Ich rahme schon jetzt fleissig Bilder», kündigte der Musiker vor ein paar Wochen an. Er könne es nicht erwarten, an der Kunstschau auch «das eine oder andere muntere Liedchen» zu singen. Doch daraus wurde nichts!
«Ich wäre so gerne dabei gewesen»
Polo National musste seine Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Er war zu schwach, um von seinem Wohnort Oberhofen am Thunersee nach Bern zu reisen. Polo schickte eine Videobotschaft, sagte darin schweratmig: «Ich wäre so gerne dabei gewesen. Aber ich bin schlecht zu Fuss und kränkle ein bisschen.»
Im April erlitt Polo einen Schwächeanfall
Ende April hatte Polo einen Schwächeanfall erlitten und musste notfallmässig ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mitte Mai kehrte er für einen kurzen TV-Auftritt in die Öffentlichkeit zurück, liess sich danach aber erneut behandeln – und war während Wochen für niemanden zu sprechen. Freunde und Weggefährten machten sich riesige Sorgen, ihre Genesungswünsche an Polo blieben unbeantwortet, auch ans Telefon ging er nicht mehr (BLICK berichtete). Woran der legendäre Sänger leidet, der während seiner über 50 Jahre umfassenden Karriere mehr als 1,5 Millionen Alben verkauft hat, wissen sie noch heute nicht.
Über seine Krankheit gab der Schweizer des Jahres 2015 auch gestern keine Auskunft. Mit brüchiger Stimme sprach er über die Kunst, die ihn schon als Teenager gepackt hatte. Bevor Polo auf Mundart zu rocken begann und mit Rumpelstilz und Schmetterband die Hitparade stürmte, absolvierte er ab 1961 eine vierjährige Lehre als Handlithograf.
«Polo ist aber eigentlich unbezahlbar»
Heute malt Polo mit Farbstiften auf Papier. Und das kommt bei den Vernissagebesuchern gut an! Sein Bild «Pussy» fand für 9000 Franken sofort einen Käufer. Doch der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät (64) schwärmt: «Polo ist aber eigentlich unbezahlbar.»