BLICK: Sie waren fast zwei Jahre weg. Ende Oktober erscheint nun Ihre neue CD «Service Publigg». Was hat sich verändert?!
Bligg: Die CD wird rockiger, bluesiger. Ich will nicht stehen bleiben, sondern mich als Künstler weiterentwickeln.
Wie gross ist der Erfolgsdruck?
Der Druck, ein cooles und erfolgreiches Album zu machen, ist immer gross. Doch unter diesen Druck setze ich mich in erster Linie selbst, da meine Ansprüche, ein gutes Album zu produzieren, riesig sind.
Wo bleibt Ihr Ehrgeiz?
Das Privileg haben zu dürfen, mich auf einem solch hohen Niveau zu bewegen, ist für mich alles andere als selbstverständlich. Das motiviert und spornt mich enorm an! Ich hatte aber nie die Ambition, einer der erfolgreichsten Schweizer Künstler zu werden.
Trotzdem sind Sie es geworden. Überrascht?
Ich bin fleissig und habe ein Gespür für Melodien, die hängen bleiben. Das hatte ich schon immer. Und ich bin authentisch geblieben. Als Bligg spiele ich keine Rolle. Ich bin kein Image-Künstler wie Lady Gaga oder Marylin Manson. Selbst als Entertainer bleibe ich mich selbst.
Haben Sie genug verdient, um sich zur Ruhe setzen zu können?
In der Schweiz wird niemand reich mit Musik. Dafür ist der Markt einfach zu klein. Aber es sieht heute finanziell sicher besser aus als auch schon. Ich lebte lange genug am Existenzminimum und musste mich mit sehr wenig Geld im Monat über Wasser halten. Trotzdem lebe ich weiterhin sehr bescheiden in einer Dreizimmer-Wohnung und bezahle mir einen ganz normalen Lohn. Alles Geld, was ich durch meine Musik verdiene, investiere ich wieder in die Musik und meine Firma.
Was ist das Teuerste, das Sie sich je geleistet haben?
Eine Rolex, die habe ich mir als Belohnung gekauft, weil mein letztes Album «Bart aber Herzlich» schon in der ersten Woche nach Veröffentlichung Platin-Status erreicht hat.
Die Schattenseite des Erfolgs?
Dass ich mich im H&M nicht mehr einfach so umziehen kann, weil immer irgendjemand mit dem Handy ein Foto macht. Das kann nerven. Erfolg ist ein Geschenk, gleichzeitig auch ein Fluch. Die Leute behandeln dich anders, wenn du auf Platz eins der Charts bist. Das hat durchwegs seine positiven Seiten, doch manchmal ist es auch beschissen. Der Erfolg hat mich selber nicht verändert, jedoch die Leute um mich herum.
Zweifeln Sie auch?
Immer. Ich treibe mein Team deswegen auch oft in den Wahnsinn. Sind es die richtigen Songs, die ich für das Album ausgewählt habe? Oder ist diese Songzeile wirklich die passendste? Ich hinterfrage alles hundertmal, und es wird im Alter immer schlimmer, finde ich.
Sie haben sich Anfang 2012 von Tina Masafret getrennt.
Aber wir haben es immer noch gut zusammen. Sie ist und bleibt ein wunderbarer Mensch. Ich habe eigentlich mit all meinen Ex-Freundinnen eine gute Beziehung. Das ist mir wichtig.
Sie sind immer noch Single?
Ja. Was nicht heisst, dass ich immer ein Heiliger bin (lacht). Aber keine Sorge, ich vereinsame schon nicht.
Vermissen Sie es nicht, eine feste Partnerin zu haben?
Natürlich ist das Leben schöner, wenn man es mit jemandem teilen kann. Das wurde mir gerade im letzten Jahr bewusst, als ich mich frisch getrennt hatte und zum ersten Mal seit sechs Jahren nicht so brutal hart gearbeitet habe. Aber man muss Nähe auch zulassen können. Und das kann ich nur, wenn ich mir einer Frau wirklich sicher bin. Ich mochte noch nie halbe Sachen.
Ist es schwierig für Sie, Frauen kennenzulernen?
Nöö. Man wird aber sicher vorsichtiger. Weil du nie genau weisst, ob eine Frau dich nun tatsächlich als Mensch oder als Popstar liebt. Zudem gehe ich auch nicht mehr so gerne in den Ausgang. Mir ist Smalltalk zuwider. Und die Frauen, die man dort kennenlernt, sind ja auch nicht unbedingt fürs Leben.
Sie wünschen sich eine Frau fürs Leben?
Sicher! In dieser Beziehung bin ich sehr romantisch. Andere würden sagen: altmodisch.
Was ist Ihnen wichtig an Frauen?
Sie sollte humorvoll, stilvoll, loyal, ehrlich, intelligent und bodenständig sein. Und ich lache gerne in einer Beziehung.
Sonstige Träume?
Mal ein Jahr um die Welt reisen und andere Kulturen kennenlernen fände ich super.
Wie entspannen Sie sich?
Kochen, Freunde treffen, lesen – beispielsweise Jonathan Safran Foer. Ausserdem gehe ich fünfmal die Woche ins Kraft- und Konditionstraining. Schliesslich sieht niemand gerne einen Musiker mit Wabbelbauch auf der Bühne (lacht).
Gibt es ein Konkurrenzdenken unter Schweizer Sängern?
Das gibt es bestimmt, doch Konkurrenz belebt auch das Geschäft. Ich zähle mich aber nicht dazu, da ich mein eigenes Genre geschaffen habe. Dies ist natürlich ein Vorteil, aber es gibt auch Situationen, wo es nicht gerade hilft.
Weshalb?
Weil ich mich mit niemandem richtig über meine Erfahrungen austauschen kann. Mein Stil ist einzigartig, den gibt es in dieser Form sonst nicht. Wäre ich ein erfolgreicher Banker, könnte ich mich mit anderen erfolgreichen Bankern austauschen.
Sind Sie glücklich?
Klar, denn durch meinen Beruf und mein Schaffen mache ich andere Menschen glücklich. Ich schenke lieber, als dass ich beschenkt werde. Diesen Charakterzug habe ich von meiner Grossmutter geerbt. Sie sorgt auch immer dafür, dass die anderen zuerst was auf den Tisch bekommen. Ich bin im Sternzeichen Waage geboren, und die schauen bekanntlich, dass es den anderen gut geht.
Wann sind Sie am glücklichsten?
Wenn ich nach einem vollgepackten Arbeitstag mit meinen Kumpels abends noch auf ein Bier gehen und über Gott und die Welt quatschen kann. Obwohl ich ein verrücktes Leben führe, habe ich es privat gern möglichst normal. Ich bin ein einfacher Typ.
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