Der Yello-Popstar arbeitet das halbe Jahr in Argentinien
Dieter Meier zeigt sein Büro in der Pampa

Gute Musik, guter Wein und gutes Fleisch. Das ist das Leben von Dieter Meier in Argentinien. «Die Tage sind selbstbestimmt und oft wunderbar langweilig», verrät der Musiker.
Publiziert: 01.02.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:56 Uhr
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Grossraumbüro: In der Ruhe seiner Farm findet Dieter Meier auch Zeit zum Schreiben.
Foto: Jan Riephoff
Von Tom Wyss (Text) und Jan Riephoff (Fotos)

Mit Hits wie «Vicious Games» und «The Race» wurde seine Band Yello in den 80ern weltberühmt. Jetzt zeigt Musiker Dieter Meier (67), was in seinem Leben seit ein paar Jahren ebenfalls den Takt angibt: seine Farmen in Argentinien! Sechs Monate pro Jahr verbringt der Zürcher in seinem Reich in der Pampa, er schwärmt: «Hier fühle ich mich richtig frei. Die Einsamkeit der Farmen und das unendlich weite Land verleihen ein einmaliges Lebensgefühl.» Am liebsten sei er auf der Farm Ojo de Agua in der Mitte des Landes, fügt Meier an. «Die Landschaft ist hügelig wie im Jura und von einer einmaligen Schönheit. Und hier ist auch die Zentralverwaltung für meine anderen Betriebe.»

Auf seinen vier Estancias, wie die Farmen in Argentinien heissen, baut der Schweizer Popstar Weizen, Soja, Sonnenblumen, Kartoffeln und Wein an, hält riesige Rinderherden. «Gutes Fleisch, guter Wein», sagt er lachend. «Alles biologisch. Ich liebe den Dialog mit der Natur, mag es, die verschiedenen Pflanzen wachsen zu sehen.» Auch wenn Bio-Anbau täglich Probleme mit sich bringe. «Doch das ist part of the game.»

An Ruhestand denkt er noch lange nicht

Seine neusten Pläne: ein Bewässerungssystem und eine Nussplantage am Rio Negro sowie eine Fabrik zur Herstellung von Bio-Fertigmahlzeiten in ­Buenos Aires. «Wegen dieser Projekte bin ich dieses Jahr länger hier als üblich  – und geniesse das natürlich sehr!» Denn auch für neue Lieder und seinen Roman «Die Maske des Erzählers» finde er in der Abgeschiedenheit seiner Farmen Zeit. «Die Tage sind selbstbestimmt und oft wunderbar langweilig. Vieles, was ich als sogenannter Künstler produziere, entsteht aus dieser herrlichen Langeweile.» Und auch sportlich ist Dieter Meier auf Trab: mit Schwimmen und Rudern vor dem Frühstück. «Und dilettantischen Versuchen, Polo zu spielen», meint er mit einem Schmunzeln.

An Ruhestand denkt das Multitalent trotz seiner bald 70 Lenze noch lange nicht. Auch wenn er sich gut vorstellen könne, den Lebensabend in seinem argentinischen Paradies zu verbringen. «Doch die Versuche, Dinge zu bewegen, etwas auf die Beine zu stellen, sind für mich nach wie vor das Grösste. Deshalb bin ich als Transit-Mensch vorderhand dort, wo ich glaube, etwas zu tun zu haben.» Auch als Musiker: Er hat mit Yello-Partner ­Boris Blank (61) gerade «The Race» für den Autorennbahn-Hersteller Carrera neu abgemischt. Und auch ein neues Album plant Meier. Grinsend sagt er: «Mit guter Musik von meiner Farm.»

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