Die norwegische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Marius Borg Høiby (28), den Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51), erhoben. Darüber informierte am Montag, 18. August 2025, der leitende Staatsanwalt Sturla Henriksbø.
32 Straftaten werden Marius Borg Høiby zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Høibys Verteidiger, Petar Sekulic, erklärte gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK: «Er bekennt sich im Wesentlichen nicht schuldig. Soweit man etwas hervorheben muss, sind es diese Vergewaltigungsvorwürfe, die er aufs Schärfste zurückweist. Dabei handelt es sich um drei Fälle sogenannter Schlafvergewaltigungen. Diese weist er vollständig zurück.»
Die Liste der Anklagepunkte gegen Marius Borg Høiby
- Vergewaltigung mit Geschlechtsverkehr
- Vergewaltigung ohne Geschlechtsverkehr (2x)
- Sexuell anstössigen Verhaltens (4x)
- Misshandlung in engen Beziehungen
- Körperverletzung (2x)
- Sachbeschädigung
- Bedrohung
- Verstösse gegen ein Kontaktverbot (5x)
- Beleidigung eines Polizisten
- Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz (5x)
Die Vorwürfe wurden immer heftiger
Die Ermittlungen gegen Høiby laufen bereits seit über einem Jahr. Ursprünglich wurden Vorwürfe häuslicher Gewalt gegen ihn erhoben. Er räumte damals ein, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gewalttätig gegenüber seiner damaligen Partnerin geworden zu sein. Im Laufe der Untersuchungen weitete die Polizei die Anschuldigungen aus. Neben den Sexualdelikten wird Høiby auch Misshandlung in engen Beziehungen, Sachbeschädigung, Bedrohung und Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz vorgeworfen.
Die Osloer Polizei hatte bereits im Sommer eine Anklageerhebung empfohlen, nachdem sie Høiby als kooperativ während der Ermittlungen beschrieben hatte. Gleichzeitig wurden nach einjährigen Untersuchungen mehrere Fälle eingestellt.
Staatsanwalt Sturla Henriksbø will mit der Anklage klarmachen, dass Marius Borg Høiby als Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit keinen Sonderstatus hat. «Für die Staatsanwaltschaft ist es wichtig, Gleichheit vor dem Gesetz zu haben. Die Tatsache, dass Marius Borg Høiby Teil der königlichen Familie ist, (...) sollte aber keinen Einfluss auf die Frage der Anklage und einer möglichen Bestrafung haben.»
So reagiert der Palast auf die Anklage
Das norwegische Königshaus hat in einem knappen Statement gegenüber dem Norwegischen Rundfunk (NRK) auf die Anklage reagiert: «Es ist Sache der Gerichte, den Fall zu behandeln und eine Entscheidung zu treffen. Wir haben dem nichts hinzuzufügen.»