«Sie stürzen die Monarchie in den Abgrund»
2:41
«Stürzen Monarchie in Abgrund»:Norweger sind sauer auf Mette-Marit und Marius

So reagiert der Palast
Staatsanwalt erhebt Anklage gegen «Skandal-Prinz» Marius

Lange konnte sich Marius Borg Høiby, Sohn von Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit, den Konsequenzen seines Handelns entziehen. Dabei wiegen die Vorwürfe an ihn schwer: mehrfache Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Nun erhebt der Staatsanwalt Anklage.
Publiziert: 18.08.2025 um 15:06 Uhr
|
Aktualisiert: 19.08.2025 um 10:05 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
Der leitende Staatsanwalt Sturla Henriksbø informierte am Montag (18. August 2025) die Öffentlichkeit.
Foto: AFP
lucien-maurice-esseiva-blick.jpeg
Lucien EsseivaTeamlead People-Desk

Die norwegische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Marius Borg Høiby (28), den Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51), erhoben. Darüber informierte am Montag, 18. August 2025, der leitende Staatsanwalt Sturla Henriksbø.

32 Straftaten werden Marius Borg Høiby zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Høibys Verteidiger, Petar Sekulic, erklärte gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK: «Er bekennt sich im Wesentlichen nicht schuldig. Soweit man etwas hervorheben muss, sind es diese Vergewaltigungsvorwürfe, die er aufs Schärfste zurückweist. Dabei handelt es sich um drei Fälle sogenannter Schlafvergewaltigungen. Diese weist er vollständig zurück.»

Die Liste der Anklagepunkte gegen Marius Borg Høiby

  • Vergewaltigung mit Geschlechtsverkehr
  • Vergewaltigung ohne Geschlechtsverkehr (2x)
  • Sexuell anstössigen Verhaltens (4x)
  • Misshandlung in engen Beziehungen
  • Körperverletzung (2x)
  • Sachbeschädigung
  • Bedrohung
  • Verstösse gegen ein Kontaktverbot (5x)
  • Beleidigung eines Polizisten
  • Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz (5x)

Die Vorwürfe wurden immer heftiger

Die Ermittlungen gegen Høiby laufen bereits seit über einem Jahr. Ursprünglich wurden Vorwürfe häuslicher Gewalt gegen ihn erhoben. Er räumte damals ein, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gewalttätig gegenüber seiner damaligen Partnerin geworden zu sein. Im Laufe der Untersuchungen weitete die Polizei die Anschuldigungen aus. Neben den Sexualdelikten wird Høiby auch Misshandlung in engen Beziehungen, Sachbeschädigung, Bedrohung und Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz vorgeworfen.

Die Osloer Polizei hatte bereits im Sommer eine Anklageerhebung empfohlen, nachdem sie Høiby als kooperativ während der Ermittlungen beschrieben hatte. Gleichzeitig wurden nach einjährigen Untersuchungen mehrere Fälle eingestellt. 

Staatsanwalt Sturla Henriksbø will mit der Anklage klarmachen, dass Marius Borg Høiby als Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit keinen Sonderstatus hat. «Für die Staatsanwaltschaft ist es wichtig, Gleichheit vor dem Gesetz zu haben. Die Tatsache, dass Marius Borg Høiby Teil der königlichen Familie ist, (...) sollte aber keinen Einfluss auf die Frage der Anklage und einer möglichen Bestrafung haben.»

So reagiert der Palast auf die Anklage

Das norwegische Königshaus hat in einem knappen Statement gegenüber dem Norwegischen Rundfunk (NRK) auf die Anklage reagiert: «Es ist Sache der Gerichte, den Fall zu behandeln und eine Entscheidung zu treffen. Wir haben dem nichts hinzuzufügen.»

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen