Darum gehts
- Scarlett Johansson führt aktuell die Kinocharts an und ist neu umsatzstärkster Hollywoodstar
- Johansson, Theron und Thurman wandelten sich von Sexsymbolen zu Actionheldinnen
- Filme mit Johansson setzten insgesamt 14,615 Milliarden Dollar um
Scarlett Johansson (40) steigt aus einem Helikopter. Schwarze Kampfstiefel, souveräner Blick, Heldenpose. Es ist eine Szene aus «Jurassic World: Die Wiedergeburt». Mit dem Actionkracher, der die berühmte Dinosaurier-Reihe weitererzählt, erfüllte sich die Schauspielerin nicht nur einen persönlichen Traum, sondern sie führt aktuell auch die internationalen Kinocharts an – und wie! In nur einer Woche liess der Film weltweit mit über 318 Millionen Dollar die Kasse klingeln – so viel, dass Johansson neu der umsatzstärkste Hollywoodstar der Kinogeschichte ist. Keine andere Schauspielerin, kein anderer Schauspieler spielte bisher so viel Geld ein wie sie.
Filme mit Scarlett Johansson setzten laut «The Numbers» insgesamt 14,615 Milliarden Dollar um. Damit hat sie knapp Samuel L. Jackson (76) überholt, der das Ranking bisher mit 14,605 Milliarden anführte. Robert Downey Jr. (60) folgt mit 14,315 Milliarden Dollar dicht dahinter auf Platz drei. Kein Wunder, kürte das US-amerikanische Newsportal «The Daily Beast» Johansson kürzlich zu «Hollywood’s True Successor to Tom Cruise», zu Deutsch: «Hollywoods wahre Nachfolgerin von Tom Cruise».
«Es ist eine andere Zeit für Frauen»
Diese Krönung dürfte für die 40-Jährige eine späte Genugtuung sein. «Ich wurde lange nur aufgrund meiner Attraktivität besetzt», erklärte sie kürzlich im Gespräch mit «The Times». Nach ihrem grossen Durchbruch mit «Lost in Translation» 2003 wurden ihr mehrheitlich Rollen angeboten, die vor allem auf Sex-Appeal setzten, wie etwa in «Match Point» (2005). Ein Umstand, den die Schauspielerin als «zutiefst unerfüllend» empfand.
Zum Glück, so Johansson, habe sich das Blatt gewendet. «Es ist eine andere Zeit für junge Frauen. Die Botschaften sind anders. Es gibt mehr Vorbilder, Frauen in Machtpositionen sind sichtbar, und die Möglichkeiten, vielschichtige Frauen zu spielen, haben zugenommen.» Kein Zweifel: Scarlett Johansson, die vom «Esquire Magazin» gleich zweimal zur «Sexiest Woman Alive» gekürt wurde (2006 und 2013), hat sich erfolgreich vom begehrten Sexsymbol zur eigenständigen Actionheldin gewandelt.
Und damit ist sie nicht allein. Auch Charlize Theron (49) und Uma Thurman (55) feiern auf Netflix aktuell grossen Erfolg als schlagkräftige Frauenfiguren. In «The Old Guard 2» stehen sich die beiden als unsterbliche Kriegerin (Theron) und ihre elegante Antagonistin (Thurman) gegenüber – und ernten dafür von Fans und Kritikern gleichermassen viel Lob. Vor allem die Rückkehr von Thurman ins Actiongeschäft feiern viele als Erfolg mit Symbolcharakter.
Thurman wurde mit «Kill Bill» zur Ikone der Popkultur
Denn Uma Thurman war in den 2000er-Jahren eine der Ersten, die das weibliche Actionkino massgeblich prägte. Ihr Auftritt in «Kill Bill – Volume 1» (2003) als Heldin im gelben Trainingsanzug, das Katana in der Hand, brannte sich als Ikone in die Popkultur ein. Quentin Tarantino (62) schrieb ihr die Rolle der sich rächenden «The Bride» auf den Leib. «Ich habe ‹Kill Bill› geliebt, aber ich wollte mein Vermächtnis nicht auf billige Actionrollen reduzieren», erklärte Thurman kürzlich in einem Interview. Sie zog sich aus dem Actionbusiness zurück – und kehrt nun mit 55 zurück auf das Schlachtfeld.
Charlize Theron setzt seit Jahren lieber auf schlagkräftige Rollen anstelle von Auftritten in Liebesschnulzen. Ob als einarmige Rebellin in «Mad Max: Fury Road» (2015) oder als knallharte Spionin in «Atomic Blonde» (2017) – Theron überzeugt als Actionheldin mit kompromissloser Körperlichkeit. Doch was von aussen einfach wirkt, ist in Wahrheit harte Arbeit.
«Studios riskieren kaum weiblich geführte Actionfilme», erklärte Theron kürzlich «Entertainment Weekly». «Männer hingegen dürfen floppen – und bekommen trotzdem weitere Chancen.» Dies will die Südafrikanerin ändern. Unter anderem mithilfe ihrer Kollegin Uma Thurman, die sie seit vielen Jahren bewundert. «Uma ist die ‹OG›, die originale Gangsterin. Ich war damals achtmal im Kino, um ‹Kill Bill› zu sehen. Ich habe Uma angeschaut und gedacht: Das will ich auch. Aber mit meinem eigenen Körper, meiner eigenen Wut.»
Was Scarlett Johansson, Charlize Theron und Uma Thurman eint, ist ihr Wandel. Alle drei begannen ihre Karriere in Rollen, die mehrheitlich ihr Aussehen ins Zentrum rückten. Heute stehen sie für Action, Durchsetzungskraft und kreative Macht. Sie sind nicht länger schmückendes Beiwerk, sie sind das Zentrum, die Heldinnen der Geschichte. Die nicht nur die Kinokassen klingeln lassen, sondern auch die Streamingcharts anführen.
«Jurassic World: Die Wiedergeburt» läuft seit dem 2. Juli 2025 in den Schweizer Kinos, «The Old Guard 2» ist seit dem 2. Juli 2025 auf Netflix abrufbar.