«Sils Maria» in Cannes
Wieso Kristen Stewart die Schweiz komisch findet

Heimlicher Star an der Côte d’Azur: Die Schweizer Berglandschaft.
Publiziert: 16.05.2014 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:40 Uhr
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Juliette Binoche und Kristen Stewart beim Filmdreh in Sils-Maria.
Foto: Carole Bethuel/CG Cinéma

Sie sind gar nicht die eigentlichen Stars: Die Schauspielerinnen Juliette Binoche (50), Kristen Stewart (24) und Hollywood-Nachwuchsküken Chloë Moretz (17) sind zwar in Cannes gerade in «Sils Maria» zu sehen, der teilweise in der Schweiz gedreht wurde.

Aber ein stiller Teilhaber spielt sie alle an die Wand: Die Landschaft um das Engadiner Dorf Sils Maria. Sogar der Filmtitel erweist Reverenz: «The Clouds of Sils Maria» («Die Wolken von Sils Maria») heisst das Drama um eine alternde Schauspielerin (Binoche), ihre Assistentin (Stewart) und ihre junge Rivalin (Moretz).

Kristen Stewart spielte für eine sehr kleine Gage

Co-Produzent Jean-Louis Porchet plaudert jetzt über den Dreh aus dem Nähkästchen: «Kristen Stewart war über die Schweiz sehr befremdet. Sie wollte am Sonntag shoppen gehen und konnte nicht verstehen, dass sogar in Zürich alle Boutiquen geschlossen waren», sagt er zu «Le Matin». Sie sei aber so überzeugt vom Film gewesen, dass sie in der Low-Budget-Produktion (sieben Millionen Franken) für eine sehr kleine Gage mitgemacht habe.

Chloë Moretz war eine «Saugöre»

Der unbekannteste Star des Films hat für die grössten Dramen gesorgt: Chloë Moretz, bekannt aus «Kick-Ass», sei von ihrer ganzen Familie begleitet worden – und ihr Bruder habe ständig im Hotel Stunk gemacht. Der Grund: die Suite des Starlets sei zu klein, sie könne sich kaum bewegen. Porchet findet klare Worte: «Eine Frechheit! Die Saugöre ist erst 17!»

Sils-Maria verzaubert alle

Aber auch die Landschaft hatte trotz malerischer Schönheit Schwierigkeiten bereitet: Ein grosser Teil des Films dreht sich um das seltene meteorologische Phänomen der «Wolkenschlange» – Cumulus-Wolken, die wie ein Wasserfall über den Maloja gedrückt werden, während darüber die Sonne scheint. «Wir hatten nur fünf Tage, in denen das Phänomen einfach erscheinen musste!»

Das klappte glücklicherweise. Und das überwältigende Bergpanorama, das schon den Philosophen Friedrich Nietzsche (1844–1900), den Maler Giovanni Segantini (1858–1899) und die Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach (1908–1942) verzauberte, wird in Cannes auch alle in den Bann ziehen. (tss)

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