Jella Haase spielt im Film von Oliver Rihs «#SchwarzeSchafe» mit
«In der Schweiz habe ich nie Heimweh»

Dank ihrer überschäumenden Art eilt Jella Haase seit ihrem Kino-Durchbruch mit «Fack ju Göhte» 2013 von Erfolg zu Erfolg. In «#SchwarzeSchafe», der Fortsetzung des Kultfilms des Schweizers Oliver Rihs, verkörpert die Berlinerin eine ausgeflippte Puppendesignerin.
Publiziert: 19.07.2025 um 18:56 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2025 um 19:24 Uhr
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Jella Haase als Puppendesignerin Delphine von Plettenburg in ihrem neuen Film «#SchwarzeSchafe» mit einer ihrer Genderpuppen, die sie in Spielzeugläden anbieten möchte.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Jella Haase spielt in Oliver Rihs' Fortsetzung von «Schwarze Schafe» mit
  • Berlin ist einer der «Hauptdarsteller» des Films und gilt als Stadt der Freiheit
  • Haase singt im Duett mit Tobias Jundt aka Bonaparte den Song «Träumchen»
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Als Chantal in der «Fack ju Göhte»-Reihe wurde Jella Haase (32) zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Jungschauspielerinnen Deutschlands. Nun ist die quirlige Berlinerin in Oliver Rihs' Fortsetzung seines Kultfilms «Schwarze Schafe» zu sehen. Die verrückte Grossstadt-Komödie läuft am 24. Juli in den Schweizer Kinos an. Blick erreichte Haase am Telefon.

Sie waren 14, als «Schwarze Schafe» 2006 im Kino lief. Wissen Sie noch, wann und wo Sie den Film erstmals gesehen haben?
Jella Haase: Ich kann mich noch erinnern, dass mir ein Kollege den Trailer zeigte und ich zuerst völlig irritiert war. Der Trailer war absolut verwirrend, er zeigte grasende Schafe in Schwarz-Weiss und keine einzige Filmszene. Aber er machte mich neugierig, und ich wollte unbedingt den ganzen Film sehen. Insofern hatte der Trailer seinen Zweck erfüllt. Die Charaktere waren schon damals supercool und sehr skurril, «edgy», wie man heute sagen würde. Der Film ragte aus der Masse heraus, das gefiel mir auf Anhieb.

In «#SchwarzeSchafe» spielen Sie nun die ausgeflippte Puppendesignerin Delphine von Plettenburg. Kommt sie Ihrem eigenen Wesen nahe?
Ach, es wäre wunderbar, auch so viel überschäumende Kreativität zu haben. Mich hat an der Rolle vor allem das Tourettehafte gereizt. Delphine ist völlig ungefiltert, sie knallt raus, und sie sagt immer, was sie denkt. So viel Mut möchte ich gerne besitzen.

«Wer an Wunder glaubt, vollbringt sie», ist einer der Kernsätze des Films. Könnte das auch Ihr Lebensmotto sein?
Das ist ein wunderbarer Sinnspruch. Also erst einmal glaube ich an das Gute. Und dass die Dinge so kommen, wie wir sie uns wünschen. Aber dazu gehört, dass man etwas riskiert. Und sich stets hinterfragt. Ohne Selbstreflexion kommt niemand weiter. Das ist wohl auch die Kernbotschaft des Films.

Sehr vieles in «#SchwarzeSchafe» scheint von den Launen des Zufalls abhängig. Glauben Sie daran oder sind Sie eher vernunftorientiert?
Ich glaube an eine unbestimmte Form des Universums und dass alle Dinge aus einem bestimmten Grund passieren. Das kann man nennen, wie man will: Schicksal oder Zufall. Aber das entbindet niemanden von der Verantwortung. Man muss die Initiative ergreifen und aktiv Entscheidungen treffen. Sich einsetzen für konkrete Dinge und Werte. Den eigenen Weg gestalten und sich bewusst sein, ein kleiner Teil des grossen Ganzen zu sein. Wichtig ist, das eigene Leben zu wagen und nicht nur immer darüber zu reden.

Im Film wird Delphine von einer fremden Kreditkarte in Versuchung geführt. Kamen Sie auch schon in ähnliche Situationen? Sind Sie ein ehrlicher Mensch?
Ich bin so dermassen ehrlich, es ist ganz furchtbar. Man sieht es mir immer schon von weitem an, wenn ich mal schwindeln will. Es klappt dann nie, ich werde immer enttarnt. Aber wenn ich so eine Karte hätte, würde ich all meine Freunde einladen und eine Riesenparty schmeissen. Ein schickes Lokal mieten oder ein Boot auf der Spree und dann heftig abzappeln.

Das ist ein gutes Stichwort. Wie wichtig ist Berlin für den Film? Sie sind in Kreuzberg aufgewachsen, und auch der Schweizer Regisseur Oliver Rihs ist mit der Stadt verbunden.
Berlin ist einer der Hauptdarsteller des Films. Es ist ein Klischee und eine Realität: Berlin bietet sehr viel Freiheit. Und gleichzeitig ist diese Freiheit stets gefährdet. Menschen, die diesen freiheitlichen Geist leben, werden aus dem Zentrum der Stadt vertrieben und an den Rand gedrängt. Berlin wird von grossen Konzernen und Investoren aufgekauft. Das ist eine Realität, mit der wir täglich konfrontiert sind und wogegen wir kämpfen müssen.

Der Film spielt im Sommer, die Hitze ist scheinbar greifbar. Gefällt Ihnen das?
Mir ist immer wahnsinnig schnell kalt. Gleichzeitig mag ich aber keine hohen Temperaturen. Stabile 20 Grad sind perfekt für mich.

Sie sind in «#SchwarzeSchafe» erstmals auch als Sängerin zu hören, mit dem Schweizer Wahl-Berliner Tobias Jundt alias Bonaparte im Duett «Träumchen». Er hat den ganzen Soundtrack geschrieben. Haben Sie ihn bereits vorher gekannt?
Ich war früher schon Bonaparte-Fan, er war Teil unserer Jugend. Und als wir uns dann erstmals getroffen haben, war es tatsächlich wie ein «Träumchen». Tobias ist ein so angenehmer Typ, feingeistig und bescheiden. Toller Mensch, toller Musiker!

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Beginnt nun Ihre grosse Gesangskarriere?
(Lacht.) Nein, da müssen sich die Leute keine Sorgen machen. Wobei, ich hätte schon Lust, mal einige dieser klassischen Hildegard-Knef-Chansons zu interpretieren. Aber die grosse Sängerin werd ich nicht mehr, da bin ich realistisch.

«Träumchen» hat Sommerhit-Potenzial. Kennen Sie Tobias Jundts Sommerhit «È così com'è» von 2003, den er unter dem Namen Signorino TJ veröffentlichte?
Nein, das hole ich unbedingt nach. Dafür kenne ich andere Songs von ihm wie «Anti Anti» auswendig. Das war unser Sommerhit 2008.

Nochmals zurück zu Oliver Rihs: Sie haben mit ihm 2020 schon den Film «Bis wir tot sind oder frei» über den Ausbrecherkönig Walter Stürm gedreht. Was verbindet Sie mit Rihs?
Ich schätze an Oliver, dass er so ein grosses Herz für Randfiguren hat und einen guten Humor. Eine Unterhaltung mit ihm ist jedes Mal ein Fest. Er liebt die Menschen, und vor allem liebt er verrückte Menschen. Menschen, die aus der Reihe tanzen. Bei einer unserer ersten Begegnungen trafen wir uns in einem Lokal. Mir ist ein Bein eingeschlafen, ich habe es geschüttelt, und mein Schuh ist durchs ganze Lokal geflogen. Ab da waren wir Freunde.

Gibt es auch noch andere Verbindungen zwischen Ihnen und der Schweiz?
In der Schweiz habe ich nie Heimweh. Ich fühle mich einfach wohl bei euch. Ich liebe die Berge, die Lebensqualität, das Essen, dieses «Herzige», wie ihr es nennt.

Apropos «herzig». Kann man dieses blau-weisse Pyjama kaufen, das Sie den ganzen Film über tragen?
Da bin ich leider überfragt.

Und diese Gender-Puppen, für die Sie im Film Kundschaft suchen?
Nein, das sind Unikate, hergestellt für den Film. Aber das wäre eine gute Merchandising-Idee. 

Letzte Frage: Gemäss Eigendefinition sind Sie eine Leseratte. Was liegt bei Ihnen zurzeit auf dem Nachttisch?
Das neue Buch der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer «Was wäre, wenn wir mutig sind?». Und von Harald Welzer «Alles könnte anders sein». Sehr interessante, gesellschaftskritische, aber in die Zukunft gewandte und positive Bücher.

Okay, wir haben den Wink gehört. Wir lesen das Neubauer-Buch und Sie hören sich «È così com'è» an?
Deal!

Jella Haase

Jella Haase ist in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen, eine Schauspielschule hat sie nie besucht. Ihre erste grössere Filmrolle hatte sie 2009 in der TV-Produktion «Mama kommt!» an der Seite von Senta Berger (84). Ihr Kinodebüt folgte 2011 in «Männerherzen … und die ganz ganz grosse Liebe» von Simon Verhoeven (53). Dank dem Kassenschlager «Fack ju Göhte» von Bora Dagtekin (46) wurde sie ab 2013 im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Sie übernahm die Rolle der Chantal Ackermann auch in den Fortsetzungen 2015 und 2017 sowie im Spin-off «Chantal im Märchenland» 2024. Haase erhielt u. a. den Deutschen Filmpreis Lola, den Grimme-Preis, einen Romy und einen Bambi.

DUKAS

Jella Haase ist in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen, eine Schauspielschule hat sie nie besucht. Ihre erste grössere Filmrolle hatte sie 2009 in der TV-Produktion «Mama kommt!» an der Seite von Senta Berger (84). Ihr Kinodebüt folgte 2011 in «Männerherzen … und die ganz ganz grosse Liebe» von Simon Verhoeven (53). Dank dem Kassenschlager «Fack ju Göhte» von Bora Dagtekin (46) wurde sie ab 2013 im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Sie übernahm die Rolle der Chantal Ackermann auch in den Fortsetzungen 2015 und 2017 sowie im Spin-off «Chantal im Märchenland» 2024. Haase erhielt u. a. den Deutschen Filmpreis Lola, den Grimme-Preis, einen Romy und einen Bambi.

Schweizer Kinostart von «#SchwarzeSchafe»: 24. Juli.

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