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«Ich bin unglaublich stolz darauf, Schweizerin zu sein»
Q’orianka Kilcher über ihre Wurzeln, Raclette-Liebe und die Zukunft von «Yellowstone»

Q'orianka Kilcher, bekannt aus «Yellowstone», spricht über ihre neue Rolle in «The Life of Chuck». Die Schauspielerin mit Schweizer Wurzeln reflektiert über den Film als «Liebesbrief an das Leben» und ihre Verbindung zur Schweiz.
Publiziert: 02.08.2025 um 15:29 Uhr
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Meldet sich mit einem neuen Film zurück: Q'orianka Kilcher, Tochter einer Schweizerin und eines peruanischen Quechua-Huachipaeri-Indigenen.
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Darum gehts

  • Q'orianka Kilcher spielt in «The Life of Chuck» mit. Schweizer Wurzeln prägen sie
  • Kilcher träumt vom Leben in der Schweiz und schätzt ihre Herkunft
  • Kilcher spielte in «Yellowstone» und drehte kürzlich den Film «Exhale»
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patricia BroderRedaktorin People

Als Pocahontas im Film «New World» sorgte Q’orianka Kilcher (35) 2005 weltweit für Aufsehen. Die Tochter einer Schweizerin und eines peruanischen Quechua-Huachipaeri-Indigenen wurde an der Seite von Colin Farrell (49) über Nacht zum Star und wirkte fortan in einigen grossen Produktionen mit. Zuletzt auch in der Kultserie «Yellowstone». 

Ab Ende Juli ist Kilcher in «The Life of Chuck» zu sehen. In einer stillen Verfilmung eines Stephen-King-Stoffs kehrt sie auf die grosse Leinwand zurück. «Es ist wie eine Ode an das, was wir im Alltag oft übersehen», sagt Kilcher zu Blick. «Horror-Meister Stephen King zeigt auf, dass es nicht das Monströse ist, das uns verfolgt. Sondern das Leben selbst und seine Endlichkeit. Und dass es dabei um das geht, was nach unserem Tod von uns bleibt.»

«Ein Liebesbrief an das Leben selbst»

In «The Life of Chuck» spielt Kilcher die Frau eines Mannes, der stirbt und dabei Spuren in den Menschen hinterlässt, denen er begegnet ist. «Unser irdisches Dasein ist wie ein Kreislauf. Ein Blatt fällt nicht, weil es stirbt, sondern weil es Platz macht für Neues», sagt sie. «Jeder Mensch, mit dem wir je zu tun haben, trägt ein Stück unserer Seele mit sich. Und das ist das Schöne an diesem Film: Er ist wie ein Liebesbrief an das Leben selbst. Und daran, wie wir einander prägen.»

Geprägt wurde die Schauspielerin selber auch durch ihre Herkunft. Kilcher wurde 1990 in Schweigmatt (D) geboren, mit einem Stammbaum, der bis in die Schweiz reicht. «Mein Urgrossvater Jule Kilcher wanderte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aus dem Kanton Solothurn nach Alaska aus. Er war einer der Ersten, der das Pionierleben filmisch dokumentierte, ein wilder Träumer. Ich trage diese kreative Wildheit in mir», sagt sie. Ein Erbe, das die Schauspielerin noch immer prägt – und nicht nur sie: Kilchers Cousine zweiten Grades ist die US-amerikanische Hit-Sängerin Jewel (51).

Kilcher träumt vom Leben in der Schweiz

«Ich bin unglaublich stolz darauf, Schweizerin zu sein», sagt Kilcher und gerät ins Schwärmen. «Hier in L.A. gibt es eine kleine Schweizer Community. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, fühlt es sich an wie Familie, wie Heimkommen. Ich liebe auch das Schweizer Essen: Raclette und Fondue. Es ist ein ganz besonderer Teil meiner Herkunft.» Vor allem Qualitäten wie Willensstärke und Kreativität verbindet Kilcher eng mit dem Heimatland ihrer Mutter: «Ich hoffe sehr, dass ich bald mal für ein paar Jahre in die Schweiz ziehen kann – vielleicht, wenn ich Kinder bekomme. Einfach raus aus L.A., ab in die Schweiz und dort das Leben geniessen.»

Bis es zum grossen Umzug kommt, dauert es aber noch ein bisschen. Vor wenigen Wochen hat Q’orianka Kilcher den Film «Exhale» mit ihrem Partner Adam VillaSeñor (35) abgedreht. «Ich habe ihn mitgeschrieben und spiele auch die Hauptrolle. Jetzt suchen wir einen Vertrieb dafür. Und danach möchten wir ein bisschen durch die Welt reisen», sagt sie.

Fans sprechen sie auf «Yellowstone»-Rolle an

Aktuell lebt Kilcher mit ihrem Partner in Los Angeles «zwischen Freeways, Castings und Meetings», wie sie sagt. In der Stadt, wo sie arbeitet und auch immer wieder auf ihre bekannte Rolle als furchtlose Angela Blue Thunder in der Hit-Serie «Yellowstone» angesprochen wird. «Die Leute haben oft Angst vor mir», sagt Kilcher und lacht. «Sie kommen ganz schüchtern auf mich zu und fragen: ‹Dürfen wir ein Foto machen?› Und dann sagen sie oft: ‹Du bist ja viel netter, als wir dachten.›» Angela sei – anders als sie – keine Frau, die Freundschaften schliesse. Sie kämpfe für das Land ihres Volks. «Ich bin ‹Yellowstone›-Schöpfer Taylor Sheridan so dankbar für diese starke indigene Frauenrolle. Solche Figuren gibt es im Mainstream-TV leider viel zu selten. Und die Themen, die sie anstösst, werden oft unter den Teppich gekehrt. Deshalb war und ist diese Rolle für mich so wichtig.»

Ende 2024 endete «Yellowstone» mit der fünften Staffel. Doch es sind mehrere Spin-offs geplant, die die Geschichte weitererzählen. Gibt es also bald ein Comeback von Q’orianka Kilchers Figur im «Yellowstone»-Universum? «Ich weiss es nicht», sagt Kilcher abschliessend und lächelt vielsagend. «Bei Taylor Sheridan weiss man nie. Es bleibt spannend.»

«The Life of Chuck» ist seit 31. Juli 2025 in den Schweizer Kinos zu sehen.

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