Er verhalf ihr zur Weltkarriere, doch privat war Alfred Hitchcock (†81) für sie der Horror. In ihrer neuen Biografie schreibt Tippi Hedren (86), dass sie vom legendären Regisseur, der 1980 starb, in den 60er-Jahren schikaniert und sexuell belästigt wurde.
«Fasst das Girl nicht an!»
Im Alter von 31 Jahren war die Schauspielerin nach der Scheidung von Peter Griffith (†66) mit ihrer vierjährigen Tochter Melanie von New York nach Los Angeles gezogen. Dort sah Hitchcock sie in einem TV-Werbespot für Diät-Shakes. Er fand heraus, wer die blonde Schönheit war und bot ihr einen fünfjährigen Filmvertrag an – inklusive der Hauptrolle in seinem neuen Thriller «Die Vögel». Laut Hedren sah «Hitch» sie als seinen persönlichen Besitz an. «Er hat meine Co-Stars und die Crew gewarnt, ‹fasst das Girl nicht an›. Und wenn sie doch einmal mit einem anderen Mann sprach, «dann starrte er mich mit eiskaltem Blick an».
Weiter behauptet Hedren, dass der (mit Alma Reville) verheiratete Hitchock sich offen an sie herangemacht habe. Er habe seinen Chauffeur oft gedrängt, an ihrem Haus vorbeizufahren, damit er noch mehr Zeit mit ihr allein in der Stretch-Limousine verbringen konnte: «Er hat mir befohlen ‹fass mich an!› und hat versucht, mich zu küssen. Es war schlimm. Das Prinzip der sexuellen Belästigung gab es damals nicht, deshalb konnte ich es auch niemanden erzählen.»
Geheime Tür zu ihrer Garderobe
Am Set von «Marnie» setzte Hitchcock sein lüsternes Verhalten fort. Laut Hedren liess er eine geheime Tür zwischen seinem Büro und ihrer Garderobe einbauen: «Er kam in die Garderobe und hat mich angefasst. Es war sexuell, es war pervers. Je mehr ich mich gewehrt habe, desto aggressiver wurde er.»
Hedrens Memoiren «Tippi» kommen in den USA am 1. November auf den Markt.