Darum gehts
- Amanda Seyfried spielt in TV-Serie «Long Bright River» eine Polizistin
- Die Serie thematisiert die Opioid-Krise in den USA und basiert auf dem gleichnamigen Buch
- Seyfried gelang vor 20 Jahren der Durchbruch mit dem Spielfilm «Mean Girls»
Vor 20 Jahren gelang US-Schauspielerin Amanda Seyfried (39) dank der Teenie-Komödie «Mean Girls» an der Seite von Lindsay Lohan (38) und Rachel McAdams (46) der Durchbruch. Seither hat sie sich längst auch in ernsthafteren Rollen etabliert, 2021 durfte sie für das Schwarzweiss-Drama «Mank» gar auf einen Oscar hoffen.
Doch so verdüstert und emotional bewegt wie nun in der TV-Serie «Long Bright River» (ab 15. Mai auf Sky Show) war Seyfried noch nie zu sehen. Sie spielt die Streifenpolizistin Mickey Fitzpatrick, die täglich mit den aufwühlenden Bildern der berüchtigten Drogenszene von Philadelphia konfrontiert ist. Als eine Mordserie an abhängigen Frauen beginnt und auch ihre süchtige Schwester Kacey verschwindet, nimmt sie das Heft in die eigene Hand.
«Mickey ist die verletzlichste Person, die ich bisher gespielt habe», sagt Seyfried gegenüber Blick. «Die Geschichte ist mir sehr nah gegangen. Diese Frau bemüht sich mit aller Kraft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Und sie ist verzweifelt, weil sie ihrer Schwester nicht helfen kann.» Eine Polizistin gespielt hat sie noch nie. «Ich respektiere diesen Job und stehe gerne auf der Seite der Guten.»
«Vor einem Absturz ist niemand gefeit»
Seyfried lebt mit ihrem Ehemann Thomas Sadoski (48) weit abseits von Hollywood auf einer abgelegenen Farm in den Catskill Mountains im Bundesstaat New York. Ihre beiden Kinder sind in einem ähnlichen Alter wie Mickeys Seriensohn. «Meine eigene Erfahrung als Mutter hat mir geholfen, diese Rolle glaubwürdig zu gestalten. Selbst wenn meine Alltagsrealität etwas anders aussieht. Das ist aber auch der Grund, warum ich immer wieder anders gelagerte Charaktere verkörpern möchte. Ich will mit meiner Arbeit stets von Neuem in andere Leben hineinschauen können.»
Die achtteilige Reihe basiert auf dem gleichnamigen Buch von US-Bestsellerautorin Liz Moore (41). «Die Opioid-Krise geht alle etwas an und wird ja mehr und mehr auch in Europa wahrgenommen, wie ich gehört habe. ‹Long Bright River› hilft, diese spezielle Art von Community besser zu verstehen und so vielleicht auch das Hauptproblem besser anzugehen. Die Serie zeigt, wie ähnlich wir uns alle sind. Wir stehen näher am Abgrund, als wir denken. Vor einem Absturz ist niemand gefeit.»
Seyfried hat Verständnis für Binge-Watching
Seyfried war diesmal nicht nur Hauptdarstellerin, sondern auch Produzentin. «Normalerweise kann ich mich auf mein Schauspiel konzentrieren. Hier musste ich die ganze Zeit über fokussiert sein. Ich hatte den ganzen Tag die Serie im Kopf, Pausen gab es nicht. Ich konnte aber nicht eigenmächtig Dinge entscheiden, die für meine Rolle wichtig waren. Ich hatte nicht mehr Macht, aber viel mehr zu tun», erklärt sie.
Was das Publikumsverhalten angeht, hat Seyfried Verständnis für die Binge-Watcher. «Ich bin selber auch sehr ungeduldig, deshalb kann ich es gut nachvollziehen, wenn man die Serie an einem Stück durchschaut und sie nicht wie einen kostbaren Schatz aufbewahrt. Zeitlich ist sie in einem Tag zu schaffen. Und bei einem Thriller wollen doch alle möglichst schnell wissen, wie er ausgeht.»