Darum gehts
- Boris Becker berichtet über seine Erfahrungen im berüchtigten Gefängnis Wandsworth
- Becker fürchtete sich vor Mitinsassen und war besorgt um seine Sicherheit
- Er verbrachte vier Wochen im Gefängnis, nur wenige Kilometer von Wimbledon entfernt
Boris Becker (57) verbrachte vier Wochen im berüchtigten Gefängnis Wandsworth im Südwesten Londons – nur wenige Kilometer vom Center Court in Wimbledon entfernt, wo ihm 1985 als 17-jährigem Tennisspieler sein grösster Triumph gelang. Becker fürchtete sich im Gefängnis vor allem vor den Insassen, wie im «High Performance»-Podcast herauszuhören ist.
Umso glücklicher war er, als er erfuhr, eine Einzelzelle zu haben. Das hielt jedoch nur so lange an, bis er den Grund dahinter verstand: Gefährdung. Er habe erst gar nicht gewusst, was der Direktor, der ihm die Begründung lieferte, damit meinte. «Er sagte, ‹andere Häftlinge würden Sie ausnutzen. Sie kennen Sie vielleicht, sie kennen Ihren Hintergrund, Sie haben wohlhabende Freunde, Sie sind ein berühmter Mann, also wollen wir Sie vor den anderen schützen›».
Boris Becker, geboren 1967 in Leimen (D), ist bis heute der erfolgreichsten Tennisspieler, den Deutschland je gesehen hat. Mit 17 gewann er erstmals in Wimbledon – und stieg daraufhin zum Weltstar auf. Fünf weitere Grand-Slam-Siege liess der frühere Weltranglistenerste ebenso folgen wie Olympiagold im Doppel, drei ATP-Weltmeistertitel und zwei Davis-Cup-Erfolge. Becker war zweimal Europas Sportler des Jahres und wurde 2003 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen. Als Trainer führte er Novak Djokovic zwischen 2013 und 2016 zu sechs Grand-Slam-Titeln. Zur Lebensgeschichte von «Bobele» gehören auch zahlreiche Boulevard-Schlagzeilen: die berühmte Besenkammeraffäre, eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung im Jahr 2002 (auf Bewährung) und seine siebeneinhalb Monate im Gefängnis im Jahr 2022. Im Dezember erwarten seine Frau Lilian de Carvalho Monteiro (35) und er den ersten gemeinsamen Nachwuchs. Es ist das fünfte Kind für Becker. Das Paar lebt im Stadtzentrum von Mailand.
Boris Becker, geboren 1967 in Leimen (D), ist bis heute der erfolgreichsten Tennisspieler, den Deutschland je gesehen hat. Mit 17 gewann er erstmals in Wimbledon – und stieg daraufhin zum Weltstar auf. Fünf weitere Grand-Slam-Siege liess der frühere Weltranglistenerste ebenso folgen wie Olympiagold im Doppel, drei ATP-Weltmeistertitel und zwei Davis-Cup-Erfolge. Becker war zweimal Europas Sportler des Jahres und wurde 2003 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen. Als Trainer führte er Novak Djokovic zwischen 2013 und 2016 zu sechs Grand-Slam-Titeln. Zur Lebensgeschichte von «Bobele» gehören auch zahlreiche Boulevard-Schlagzeilen: die berühmte Besenkammeraffäre, eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung im Jahr 2002 (auf Bewährung) und seine siebeneinhalb Monate im Gefängnis im Jahr 2022. Im Dezember erwarten seine Frau Lilian de Carvalho Monteiro (35) und er den ersten gemeinsamen Nachwuchs. Es ist das fünfte Kind für Becker. Das Paar lebt im Stadtzentrum von Mailand.
Das brachte Becker nur zu einer Frage: «Was ist mit den Duschen?» Die Antwort des Gefängnis-Direktors darauf gefiel ihm nicht wirklich: «Seien Sie einfach vorsichtig. Suchen Sie sich die richtige Gruppe von Leuten aus, denn die Duschen lassen sich von innen abschliessen». Was in den Filmen jeweils in den Gefängnis-Duschen passiere, entspreche durchaus der Wahrheit, so Becker. «Meine grösste Angst war es, dass ich mit Leuten zusammen dusche, die mich ausnutzen», die Gefängniswärter würden da nämlich nicht hineingehen.
«Du schaust niemandem in die Augen, weil du Angst hast»
Angst habe er auch gehabt, als er das erste Mal aus seiner Zelle in die Kantine gelassen wurde. «Man befindet sich in einer völlig unbekannten Umgebung», man wisse, dass alle kriminell seien, aber nicht, was sie getan hätten, führt Becker weiter aus. «Aber dann realisiert man, dass es Mörder gibt, Pädophile, Drogendealer, Menschenschmuggler. Die schlimmsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Und sie sehen auch so aus.» Er sei der Einzige ohne Tätowierungen gewesen. «Und dann gehst du hin und bleibst an der Ausgabetheke stehen, mit deinem kleinen Teller, und schaust auf den Boden. Du schaust niemandem in die Augen, weil du Angst hast.»
Erst als er die Regeln etwas besser verstand, wusste, von wem er Abstand halten musste und wem er zumindest teilweise etwas vertrauen konnte, wurde es allmählich besser. Dazu trug auch die Struktur bei, die ihm sein an ihn herangetragener Job als Englisch- und Mathelehrer gab.