«Haben viel mehr Fälle, als die offiziellen Zahlen»
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Masern-Alarm in Texas:«Haben viel mehr Fälle, als die offiziellen Zahlen»

Masernfall versetzt US-Staat New Jersey in Panik – viele Amerikaner sind nicht geimpft
Wurde Shakira-Konzert zum «Superspreader»-Event?

In den USA geht die Sorge wegen einer neuen Masern-Epidemie um – eine Rolle könnte nun auch ein Konzert von Popstar Shakira spielen. Die Sängerin war letzte Woche in der Nähe von New York vor über 80'000 Zuschauern aufgetreten. Eine Person war an den Masern erkrankt.
Publiziert: 22.05.2025 um 13:26 Uhr
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Ein Masernfall bei einem Shakira-Konzert hält die USA in Atem.
Foto: Kevin Mazur/Getty Images for Live Nation

Darum gehts

  • Masernfall bei Shakira-Konzert löst Besorgnis in New Jersey aus
  • US-Gesundheitsminister Kennedy Jr. sorgt für Kontroversen um Masernprävention
  • Über 1000 Masernfälle in den USA, höchste Zahl seit 30 Jahren
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Die Masern gehören zu den virulentesten Infektionskrankheiten weltweit – und im US-Bundesstaat New Jersey, unweit der Millionenmetropole New York, grassiert jetzt die Angst. Der Auslöser: Ein Konzert von Latin-Pop-Superstar Shakira (48) im ausverkauften MetLife-Stadion am 15. Mai. Laut der lokalen Gesundheitsbehörde sei ein Konzertbesucher an den Masern erkrankt. Ein Sprecher äusserte sich besorgt: «Jeder Erkrankte steckt im Schnitt zehn weitere Menschen an, sofern diese nicht geimpft sind. Die Viren können sich bis zu zwei Stunden in Tröpfchen in der Luft halten.» Weiter rate man allen Besuchern, sich bei grippeartigen Symptomen sofort in Isolation zu begeben. Zur Erklärung: Die Masern können bei nicht vorhandener Impfung zu Lungenversagen führen – und damit zum Tod.

Dass der Fall von New Jersey gerade für grosse Aufregung sorgt, hat einen Grund: In den USA gab es in den letzten Monaten einen riesigen Anstieg von Masern-Infektionen – laut der «New York Post» sollen es in den letzten Monaten über 1000 Fälle gewesen sein. So viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das liegt vor allem an einer generellen Impfskepsis in Amerika, die nicht zuletzt mit der Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. (71) als Gesundheitsminister zu tun hat. Der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy (1917–1963) sorgte in den letzten Monaten mit zweifelhaften Aussagen zur Masernprävention für Aufsehen. 

Todesfall in Texas sorgt für Aufregung

Zu Beginn des Ausbruchs im Süden der USA hatte Kennedy die Zahlen heruntergespielt und als «nicht ungewöhnlich» bezeichnet und die Behandlung gefährdeter Kinder mit Vitamin A und Lebertran zur Vorbeugung von Masern propagiert. Einige Kinder landeten daraufhin im Krankenhaus, nachdem sie toxische Mengen des Vitamins zu sich genommen hatten. Im April starb mit Daisy Hildebrand ein erst achtjähriges Mädchen im Bundesstaat Texas an den Folgen einer Masernerkrankung – sie war nicht geimpft. Es war der zweite Todesfall im konservativen Texas 2025. Kennedy Jr. reiste zu Hildebrands Beerdigung – äusserte sich jedoch nicht weiter.

Erst kürzlich schien der US-Gesundheitsminister zurückzurudern – indem er auf X Werbung für den MMR-Impfstoff machte, der besonders wirksam gegen Masern wirkt. Zwei Teilimpfungen gegen Masern-Mumps-Röteln sind die effektivste Methode, eine Erkrankung und somit einen tödlichen Verlauf der Krankheit zu 97 Prozent zu verhindern. Wie sich die Situation nach dem Fall in New Jersey weiterentwickelt, ist bisher nicht bekannt.

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