Haftbefehl singt «Wonderwall»
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Am Rap City 2023 in Zürich:Haftbefehl singt «Wonderwall»

Haftbefehl schockierte am Rap City in Zürich – Organisator packt aus
«Ihm gings nicht gut, aber dass es so schlimm ist, ahnten wir nicht!»

Als Haftbefehl 2023 im Hallenstadion auftritt, ahnt niemand, wie schlecht es ihm wirklich geht. Seit seiner Netflix-Doku ist klar: Der Rapper taumelte damals an der Grenze zum Absturz. Blick gibt exklusive Hintergründe zu seinem Auftritt in der Schweiz.
Publiziert: 03.11.2025 um 19:55 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2025 um 20:39 Uhr
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Dominieren die Netflix-Charts: Haftbefehl (l.) und Produzent Elyas M'Barek.
Foto: IMAGO/Eventpress

Darum gehts

  • Haftbefehl tritt bei Rap City in Zürich auf, Netflix mit Kameras dabei
  • Rapper kämpft mit Drogenproblemen, überlebt knapp eine Überdosis Kokain
  • Zehntausend Fans warten im Zürcher Hallenstadion auf Haftbefehls Auftritt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fynn MüllerPeople-Redaktor

Der deutsche Rapstar Haftbefehl, bürgerlich Aykut Anhan (39), dominiert aktuell mit der Doku über seine Drogenexzesse die Netflix-Charts. Auch ein Aufenthalt in Zürich 2023 wird dort thematisiert. 

Ich erinnere mich noch genau an diesen Abend. Es ist der 18. November 2023. Rap City im Zürcher Hallenstadion. Ein Event, der von mir mit organisiert wurde. 10'000 Fans warten darauf, dass Haftbefehl endlich die Bühne betritt. Der Rapper lässt sich Zeit und die Zuschauer werden allmählich ungeduldig. Kommt er, kommt er nicht?

Er kommt, wenn auch mit Verspätung. Seine Augen versteckt er hinter einer Sonnenbrille. «Schweiz, ich habe Kameras von Netflix dabei, ich drehe gerade eine Doku. Ich will euch heute ausrasten sehen», erzählt Haftbefehl zu Beginn seiner Show und bringt damit die Halle zum Toben. Kurios: Wir vom Rap-City-Team haben eine strenge Verschwiegenheitserklärung unterschrieben, dürfen nichts über die Netflix-Kameras sagen. Er pfeift auf Geheimhaltung und posaunt die Nachricht direkt raus. Als Entschuldigung für die Verspätung wirft Haftbefehl einige 50-Euro-Scheine in die erste Reihe.

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Der nächste Aufreger folgt sogleich. Als sein DJ ihn als «Rap-Legende» bezeichnet, interveniert Haftbefehl. «Legende? Das sagt man zu Toten. Ich lebe noch! Ich lebe noch!», schreit er ins Mikrofon. Damals ein lässiger Spruch. Erst heute wird einem die Tragik dessen bewusst. Denn in der Dokumentation wird beleuchtet, wie der Rapstar am Drogenkonsum fast gestorben ist.

Anfangs ist Haftbefehl etwas fahrig, sucht nach Halt. Ich erinnere mich noch gut daran, dass sein Manager während des gesamten Abends ziemlich nervös wirkt, immer wieder zu Haftbefehl blickt. Seit Veröffentlichung der Doku ist mir klar: Er machte sich Sorgen um die Gesundheit seines Künstlers.

Plötzlich verschwindet Haftbefehl von der Bühne

Zurück zum Auftritt. Gleich zu Beginn performt Haftbefehl seine grössten Songs «RADW» und «Chabos wissen, wer der Babo ist». Nach drei Liedern ist Schluss und er verschwindet hinter der Bühne. Das Publikum ist irritiert, die Stimmung droht zu kippen. Dann übernimmt Kardo, ein Rapper aus seinem Umfeld. 

Haftbefehl selber muss sich hinter der Bühne sammeln. Seine Ehefrau Nina Anhan bringt ihm Wasser. Nach rund 15 Minuten kehrt Haftbefehl zurück auf die Bühne und setzt seine Show fort – wenn auch mit einem etwas überraschenden Song. «Macht mal alle Handylichter an», sagt der Offenbacher und stimmt den Song «Wonderwall» von Oasis an. «Vielleicht bist du es, der mich rettet», heisst es im Refrain.

Nach etwa 45 Minuten ist sein Auftritt vorbei. Haftbefehl bedankt sich beim Publikum, geht von der Bühne und begibt sich mehr oder weniger auf direkten Weg zum Auto. Nichts Ungewöhnliches. Während einige Acts gerne noch im Backstage bleiben, gibt es jene, die nach der Performance direkt verschwinden. Haftbefehl ist einer davon. 

Rapper Haftbefehl bricht fast auf der Bühne zusammen
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Konzertabbruch vor drei Jahren:Rapper Haftbefehl bricht fast auf der Bühne zusammen

Für mich bekommt dieser Abend vor zwei Jahren heute eine ganz neue Bedeutung. Wir vom Rap-City-Team wussten, dass es ihm nicht gut geht – dass es so schlimm ist, ahnten wir nicht. Nachdem der Musiker einige Zeit später eine Überdosis Kokain nur knapp überlebt hatte, wurde er von seinem Bruder Cem (34) in eine Klinik in Istanbul zwangseingewiesen. «Ich wäre gestorben, wenn ich da nicht hineingegangen wäre», sagt Haftbefehl rückblickend.

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