Anwalt erklärt vor Gericht
Ex-Starkoch Alfons Schuhbeck ist unheilbar krebskrank

Alfons Schuhbeck ist nach Angaben seiner Verteidiger unheilbar an Krebs erkrankt. Zum Auftakt seines Prozesses wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs legte der Starkoch ein umfassendes Geständnis ab.
Publiziert: 24.06.2025 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2025 um 23:38 Uhr
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Alfons Schuhbeck an der Seite seines Verteidigers.
Foto: imago/Sven Simon / Frank Hoermann / SVEN SIMON

Darum gehts

  • Alfons Schuhbeck gesteht Insolvenzverschleppung und Betrug vor Gericht
  • Schuhbeck ist unheilbar an Krebs erkrankt, der auf Lymphknoten übergegangen ist
  • Erwartete Gesamtfreiheitsstrafe: mindestens vier Jahre, höchstens vier Jahre und acht Monate
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Im Prozess wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs gegen Alfons Schuhbeck (76), der am Dienstag vor dem Landgericht München I begann, legte der einstige Starkoch ein umfassendes Geständnis ab. «Das Leben hat mich weit nach oben geführt und nun wieder ganz nach unten», sagte er laut Medienberichten. Zudem beteuerte er, «den angerichteten Schaden zutiefst zu bereuen» und alles in seiner Macht stehende zu tun, um den Gläubigern das ihnen zustehende Geld zurückzuzahlen.

Schuhbeck gestand somit, unrechtmässig staatliche Coronahilfen abkassiert und trotz unmittelbar drohender Insolvenz seine Betriebe fortgeführt zu haben. Das zu erwartende Strafmass, das aller Voraussicht nach am 14. Juli offiziell verlesen wird, ist damit bereits jetzt abzuschätzen. So hatte der zuständige Richter vor Schuhbecks Geständnis in Aussicht gestellt: «Bei einem vollumfänglichen wahrheitsgemässen Geständnis schlagen wir eine Gesamtfreiheitsstrafe von mindestens vier Jahren und höchstens vier Jahren und 8 Monaten vor.» Seine bereits bestehende Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung würde sich somit um zehn bis maximal 18 Monate verlängern.

Krebsdiagnose veröffentlicht

Übereinstimmenden Berichten nach bestätigte Schuhbecks Anwalt bei dem Prozessauftakt zudem, dass der Star-Gastronom unheilbar an Krebs erkrankt und dieser bereits auf die Lymphknoten übergegangen sei. Das sei auch der Grund, warum Schuhbeck eine rasche Einigung vor Gericht herbeisehne und seine Haftstrafe zuletzt und vorerst bis September ausgesetzt wurde.

Im Oktober 2022 war Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Zuvor hatte Schuhbeck vor Gericht mehrere Teilgeständnisse abgegeben. Der Bundesgerichtshof bestätigte später die Haftstrafe, die der Starkoch schliesslich im August 2023 antrat.

Eine Adoption als Weg zum Glück

Alfons Schuhbeck, geborener Karg, absolvierte erste eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker und war Sänger einer Rockband. Bei einem seiner Auftritte im bayrischen Waging am See sollte es zu einer schicksalhaften Begegnung kommen. Der wohlhabenden Gastronom Sebastian Schuhbeck fand gefallen am jungen Karg und adoptierte ihn. Schuhbeck war es auch, der ihm eine Ausbildung als Koch ans Herz legte. Gesagt, getan. In den folgenden Jahren arbeitete Schuhbeck im Lokal seines Adoptivvaters und holte sich dort auch seinen ersten Michelin-Stern. 1989 wurde Alfons Schuhbeck gar von Gault Millau zum Koch des Jahres gekürt. 

Einem breiten Publikum wurde er allerdings erst durch seine zahlreichen TV-Kochshows und seinen Auftritten in verwandten Formaten bekannt. Nebenbei veröffentlichte er gut 30 Kochbücher. 

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