Am 12. und 13. September steht Scotty McCreery erstmals auf einer Schweizer Bühne, wenn er als Headliner der 36. Country Night Gstaad das Festivalzelt rockt. Der 31-jährige North-Carolina-Native hat sich nach seinem Sieg in der Castingshow «American Idol» als einer der aufregendsten Newcomer im Genre etabliert.
Dies dank seines Talents für bodenständige Songs, die den Sweetspot zwischen Authentizität und Storytelling perfekt treffen, was Hits wie «Cab in a Solo» und vor allem «Five More Minutes» wunderbar illustrieren.
Vor seinem ersten Schweiz-Auftritt sprach Blick mit McCreery über Castingshow-Vorurteile, das Country-Comeback und warum die besten Songs unter freiem Himmel entstehen.
Scotty, vielen Dank für Ihre Zeit. Lassen Sie uns kurz zum Anfang Ihrer Karriere zurückkehren. Diese startet mit Ihrem Auftritt bei «American Idol». Castingshow-Teilnehmer können einen gewissen Abwehrreflex auslösen – im Country-Genre mutmasslich mehr als sonst wo. Mussten Sie sich in der Szene erst beweisen?
Ich glaube schon, ja. Erstens wegen «American Idol» und zweitens aufgrund meines Alters. Mit 16 oder 17 nimmt dir kaum einer ab, dass du Songs schreiben und ein Publikum unterhalten kannst. Es hat Zeit und ein gutes Stück Arbeit gebraucht.
Glaubt man den Kommentarspalten und der Meinung Ihrer Fans, bekommen Sie bis heute nicht die Anerkennung, die Sie eigentlich verdienen.
Ach, ich bin schlicht happy damit, dass ich von der Musik leben kann. Es ging mir nie um Awards oder Anerkennung. Ich liebe die Musik.
Und damit sind Sie nicht allein: Country feiert seit einigen Jahren ein Comeback. Wie erleben Sie den momentanen Hype?
Ich finde es grossartig, zu sehen, wie die Szene gewachsen ist. Dass Popkünstlerinnen und -künstler wie Beyoncé, Post Malone oder Ed Sheeran das Game aufmischen, hilft im Endeffekt allen im Genre.
Zyniker würden behaupten, das seien alles Trittbrettfahrer. Sie stört das aber offenbar nicht?
Gar nicht. Solange sie authentische Songs schreiben, die von Herzen kommen, ist das in Ordnung. Je mehr, desto besser.
Leicht hat es der Nachwuchs aber nicht. Es gibt eine anhaltende Spannung zwischen traditioneller und zeitgenössischer Country-Musik. Ihr Song «No Country for Old Men» thematisiert das, wenn auch mit etwas Humor. Was treibt Ihrer Meinung nach ältere Country-Fans dazu, neue Künstler abzulehnen, ohne ihnen eine Chance zu geben?
Ich glaube, dabei geht es schlicht um Präferenzen. Einige Leute mögen einfach die älteren Sounds: Steel-Gitarren und Geigen. Country ist vielschichtig, und dementsprechend unterscheiden sich auch die Vorlieben.
Wo positionieren Sie sich dabei?
Ich bin mit dem alten Zeugs aufgewachsen. Gleichzeitig habe ich während meiner Schulzeit aber auch viel anderes gehört. Auch Hip-Hop und R&B, was schlussendlich ebenfalls mit einfliesst. Ich bin wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.
Und das scheint zu funktionieren. Ihr aktuelles Album «Rise & Fall» ist gemäss Reviews Ihr bisher bestes Werk. Auffällig ist dabei vor allem, dass die Songs kompakter und reifer daherkommen. War das eine bewusste Entscheidung?
Ich denke, das kommt mit der Erfahrung. Die Hochs und Tiefs, die wir erleben, formen uns, und wir lernen davon. Von den Tiefs sicher mehr als von den Hochs. Dazu kommt, dass ich jetzt eine Familie habe, die auch nochmals eine neue Perspektive gibt. Das alles fliesst schlussendlich auch in die Musik.
Das Album ist zum Teil in den Bergen von North Carolina entstanden. Wie wichtig ist die Natur für Ihren Schreibprozess?
Im Vergleich zu dem, was wir in der Schweiz sehen werden, sind es wahrscheinlich eher Hügel (lacht), aber ja: Ich liebe die Natur. Du hast ein komplett anderes Mindset, wenn du unter freiem Himmel bist, und ich glaube, dass das auch zu besseren Songs führt.
Die dürfen Ihre Schweizer Fans sehr bald live hören. Worauf können sie sich sonst noch freuen?
Wir haben für alle was dabei: Jung und Alt, wir spielen meine Songs, aber auch Covers von Stücken, die meinen Sound beeinflusst haben. Ich erzähle ausserdem gern die Geschichten hinter den Songs.
Vielen Dank fürs Gespräch.
Neben McCreery stehen mit Old Crow Medicine Show und Hailey Whitters weitere Topstars der Szene auf der Gstaader Hauptbühne. Seit 1989 bringt Europas führender Country-Event die grossen Namen der US-amerikanischen Szene in die Schweiz und verwandelt das noble Gstaad für ein Wochenende in den Wilden Westen. Sämtliche Infos gibt es unter countrynight-gstaad.ch.
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