Zinsen zu niedrig
Schweizer Stiftungen stecken in Finanznöten

Mehr als 1000 Stiftungen haben bereits ihre Arbeit eingestellt, weil sie durch die niedrigen Zinsen zu wenig Einnahmen haben. Eine Gefahr für unzählige gemeinnützige Projekte.
Publiziert: 01.05.2016 um 05:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:55 Uhr
Bei vielen Stiftungen wird das Geld wird knapp.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Sie engagieren sich für Kinderorchester oder Behinderte in Not, Kunstförderung oder Tierschutz. Doch vielen der 13 075 Stiftungen in der Schweiz droht das Geld auszugehen, berichtet die «NZZ am Sonntag».

Wegen der seit Jahren anhaltenden Tiefzinspolitik haben vor allem kleine Institutionen zunehmend Schwierigkeiten, ihre Mittel gewinnbringend anzulegen. Sie schaffen es nicht mehr, Projekte zu fördern und administrative Aufgaben zu erfüllen.

Immer mehr Stiftungen entschliessen sich deshalb, das Kapital aufzubrauchen und sich dann aufzulösen. Seit 2009 stellten 1000 Stiftungen ihre Arbeit ein, heisst es im neuesten Schweizer Stiftungsreport, aus dem die «NZZ am Sonntag» zitiert. Weitere 750 seien inaktiv.

«Stiftungen mit weniger als 10 Millionen Kapital fallen unter eine kritische Grenze», sagt Anwalt und Stiftungsexperte Peter Buss der Zeitung. Er berät die Basler Milchsuppe-Stiftung, die ihre Mittel an das Basler Bürgerspital übergeben und sich anschliessend liquidieren will.

Insgesamt verwalten Stiftungen in der Schweiz etwa 70 Milliarden Franken, doch 85 Prozent verfügen über weniger als 5 Millionen Franken an Kapital.

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