Das Schweizer Verkehrssystem ist nach Ansicht von Avenir Suisse zu teuer und zunehmend überlastet. Das schreibt der wirtschaftsliberale Think Tank in einem heute vorgestellten Diskussionspapier. Um den Missstand zu beheben, hat Avenir Suisse einige Vorschläge. Einer ist die Abschaffung des Generalabonnement der SBB.
Unter dem Stichwort «Mobility Pricing» hat Avenir Suisse ihre Ideen zusammengefasst. Damit sollen marktwirtschaftliche Preismechanismen im Verkehr Einzug erhalten. Das bedeutet etwa: Je stärker man das Verkehrssystem nutzt, desto mehr soll man dafür zahlen.
Eine Idee von Avenir Suisse zielt auf den öffentlichen Verkehr. Dort sind dem Think Tank besonders die «umfangreichen Subventionen» mit Steuergeldern ein Dorn im Auge. Diese führten dazu, dass die Nachfrage angeheizt werde. Im Schienenverkehr deckten so die Einnahmen nicht einmal zur Hälfte (41 Prozent) die Kosten.
Teurere Billete in der Rushhour
Auch bemängelt Avenir Suisse die Preisgestaltung der SBB: Ein normales Billet kostet für ein und dieselbe Strecke immer gleich – unabhängig davon, ob es gerade Rushhour oder Nachtruhezeit ist. Das führe zu einer ungleichen Auslastung der Züge, so Avenir Suisse. Während zu Stosszeiten die Bahnen überfüllt seien, betrage die durchschnittliche Sitzplatzauslastung der SBB im Regionalverkehr gerade einmal 20 Prozent. Im Fernverkehr liegt sie bei 32 Prozent.
Daher schlägt der Think Tank vor, die Preise während der Rushhour zu erhöhen, etwa auf überlasteten Strecken wie Zürich - Bern. Auch vor dem GA machen die Autoren des Papiers nicht Halt: «Längerfristig wäre die Abschaffung des GA sinnvoll», schreiben sie. Die Begründung: Das Generalabonnement der SBB sei wie eine «Flat-Rate» und schaffe Anreize für Überkonsum. (thj)