Es braucht ein bisschen Planung, ist ansonsten aber keine Hexerei: Einkaufen, ohne Abfall zu produzieren, erobert Europa. Schon vor zweieinhalb Jahren machten in Deutschland – in Berlin, wo sonst? – Läden mit dem Zusatz «unverpackt» auf. Jetzt boomt die Idee auch in der Schweiz: In Zürich, Sion, Biel, Luzern und Olten gibt es schon Geschäfte, die teilweise ohne Verpackungsmaterial auskommen, wie das Portal Nachhaltigleben.ch schreibt.
Diesen Frühling machen gleich sieben neue Geschäfte auf. Eines davon feiert morgen in Kleinbasel seine Eröffnung: Basel unverpackt heisst das kleine Lädeli am Erasmusplatz nahe des Rheinufers.
Zahnpasta als Puder
Umweltbewusste Kunden finden dort von Bio-Müesli über Öl bis Kosmetik eine grosse Palette von Produkten. Skurril: Der Laden verkauft auch Zahnpasta ohne Verpackung – nämlich als Puder, das man mit Wasser aufschäumen kann.
«Die Kunden können ihr Gefäss von zu Hause mitbringen oder es im Laden kaufen. Die Ware füllen sie dann von Hand rein», sagt Nathalie Reinau (29), eine der sieben Gründerinnen von Basel unverpackt zu BLICK. «Wir wollen aber nicht nur ökologisch faire Waren anbieten, sondern auch sozial einen Unterschied machen.»
Darum ist Basel unverpackt als Genossenschaft organisiert und nicht gewinnorientiert. Reinau: «Ab 200 Franken kann man Mitglied werden und mitbestimmen, in welche Richtung sich das Projekt entwickelt.» Zu Beginn zahlen sich die Gründer keinen Lohn aus. Das wird erst der Fall sein, wenn das Geschäft finanziell zum Fliegen kommt. Dafür sollen im nächsten Monat 27'000 Franken per Crowdfunding zusammenkommen.