Der Dollar gibt nicht so leicht auf. Im Januar rauschte er noch nach unten. Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Mindestkurs aufzuheben, landete die US-Währung unsanft und war in der dritten Januarwoche nur noch 0,86 Schweizer Franken wert.
Doch der Dollar rappelte sich wieder auf. Seit Mitte Oktober wertete er gegenüber dem Franken um 8 Prozent auf. Ein Dollar kostete am Freitag erstmals seit Ende August 2010 wieder mehr als 1,03 Franken.
Wird der Leitzins erhöht?
«Die Stärkung des Dollar kommt auch daher, weil eine Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed erwartet wird. Ausserdem hat sich der amerikanische Arbeitsmarkt erholt und die Konjunkturzahlen sind gut», erklärt Cornelia Luchsinger, Senior Economist bei der Zürcher Kantonalbank, die Aufwertung.
Ausserdem erwarten Spekulanten und Händler, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag eine neue geldpolitische Lockerung ankündigen werde. Auch das stärkt den Dollar.
Dem Franken, der sich laut Luchsinger «im Sog der Euro-Geldpolitik» befindet, hilft diese Geldpolitik indirekt. Zwar verteuert einerseits der schwächelnde Euro die Schweizer Exporte ins EU-Ausland. Andererseits wertet aber dann auch der Dollar gegenüber dem auf. «Schweizer Unternehmen, die in die USA exportieren, können dies billiger tun», so die ZKB-Analysten Luchsinger.
Allein von Januar bis Oktober legten die nominellen Exporte aus der Schweiz in die USA um 5 Prozent gegenüber 2014 zu. Die in den Euro-Raum nahmen im selben Zeitraum um 8 Prozent ab.