Streik bei Lolipop
Kein Zuckerschlecken

Bunt, süss, lecker – die Ware von Lolipop sorgt bei Schleckmäulern im ganzen Land für gute Laune. Nichts zu lachen haben Angestellte der knapp 40 Filialen der Süsswaren-Kette. Hinter den Kulissen des Lolipop-Imperiums tobt ein Arbeitskampf. Gestern ist er eskaliert.
Publiziert: 01.09.2014 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:58 Uhr
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Blockierte Lolipop-Filiale in der Berner Marktgasse.
Foto: Peter Gerber
Von Christoph Lenz

Mit Plakaten, Transparenten und Absperrband blockierten Lolipop-Mitarbeiterinnen am Mittag zwei Filialen in der Berner Altstadt. Ein Protest gegen die Arbeitsbedingungen im Zucker-Paradies. Die Vorwürfe: Magere Löhne (21 Franken pro Stunde), Pausen könnten nicht bezogen werden, Mitarbeiter würden jahrelang im Stundenlohn beschäftigt und das Unternehmen spreche willkürliche Kündigungen aus.

Zu den Streikenden zählt die Bernerin Ronya (23). Sie arbeitete dreieinhalb Jahre bei Lolipop. Im Stundenlohn. Nun wurde ihr gekündigt, weil sie diesen Sommer ein bisschen länger in die Ferien habe fahren wollen. «Eigentlich gefällt mir die Arbeit mit Süssigkeiten», sagt sie. «Doch obwohl wir jeden Tag unser Bestes geben, erhalten wir null Wertschätzung von den Chefs. Und dass wir Fehlbeträge im Kassenstock aus dem eigenen Sack berappen müssen, geht gar nicht.»

Auch Janine (21) klagt: «Teilweise arbeiten wir bis zu neun Stunden am Stück. Pausen können wir nicht beziehen.»

Unterstützt werden die Mitarbeiterinnen von der Gewerkschaft Unia. «Die Angestellten werden wie Ware behandelt», sagt Unia-Sekretärin Muriel Zürcher. «Es braucht endlich eine Betriebsvereinbarung.»

Anders tönt es bei Lolipop: Die Unia-Aktion sei illegal, die Arbeitsbedingungen seien korrekt. Man habe immer ein offenes Ohr für Anliegen der Angestellten.

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