Euro-Krise im Schweizer Puff
Starker Franken und zu viele Frauen versauen das Geschäft

In Genf gibts immer mehr Escort-Girls. Die Zahl der Agenturen hat sich verdoppelt. In Zürich streiten sich die Kunden um die Preise der Begleit- und Liebesdienste.
Publiziert: 10.05.2012 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:33 Uhr
Karin Müller

Innert dreier Jahre wuchs die Zahl der Escort-Agenturen in Genf von 22 auf 42. Die Preise liegen bei 800 Franken pro Stunde und 3000 für eine Nacht.

Auch die Zahl der Massagesalons am Genfersee ist seit 2010 um 40 Prozent gestiegen. Dies berichtet das Westschweizer Wirtschaftsmagazin «Bilan».

Die Wirtschaftskrise treibe viele Frauen in die Edelprostitution. Die Genfer Agenturchefin von «Elle-Agency», Leyla Castaldi, erklärte in «Bilan», dass zwischen Montreux und Genf etwa 1500 Frauen ihre Dienste anbieten.

Die besten Escort-Girls würden pro Woche schon mal 10'000 Franken verdienen. Offiziell registriert sind in Genf 4200 Prostituierte.

Die Neubewerberinnen in Castaldis Agenturen stammen meist aus Deutschland und Frankreich oder aus Oststaaten.

Schwacher Euro bereitet Sorgen

In Zürich fühlen sich die Escort-Services untereinander nicht so stark konkurrenziert. Mehr Sorgen scheint dem Gewerbe der schwache Euro zu bereiten. Und die Konkurrenz durch Rumäninnen, die sich  zu Dumpingpreisen anbieten.

Markus Schlosser von der Escort-Agentur «Belle Donne» in Zürich: «Wir haben einige Probleme mit dem starken Franken. Ausländische Gäste, welche früher für 1,5 Stunden 320 Euro oder 500 Franken bezahlten, müssen jetzt 450 Euro hinblättern.» Das passe vielen nicht.

Zugenommen hätten jedoch auch die Bewerbungen von Frauen, die aus wirtschaftlichen Gründen ein Zweiteinkommen suchen. Schlosser: «Sie melden sich aus einer finanziellen Notlage heraus oder sie wollen sich ihr Studium als Callgirl finanzieren.»

Schweizer Kunden wollen Schweizer Escortgirls

Beim Escort-Service «Jessicas Agency» bezahlt ein Kunde zwischen 450 und 700 Franken pro Stunde.

Noch wichtiger als der Preis ist die Swissness, meint Agenturchef Reto Schweizer: «Wir haben zahlreiche Schweizer Stammkunden, und die wollen für dieses Geld eine Schweizerin. Keine Deutsche und keine Dame aus einem Ostland.» Wichtig sei, dass sich der Gast auf Mundart unterhalten könne.

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