«Die meisten wählen das Falsche», sagt Lorenz Heim, Leiter Hypotheken beim VZ Vermögenszentrum. «Sie tappen in die Hypothekar-Falle.» Daran seien häufig die Banken schuld: «Sie manipulieren ihre Kunden.» Weil sie, so sein Vorwurf, an Geldmarkthypotheken weniger verdienten.
Tatsächlich verkaufen die Banken vor allem Festhypotheken. Die seien zwar teurer, dafür schlafe man besser, sagen sie ihren Kunden. Denn die längere Laufzeit biete Schutz bei einer Zinswende.
Heim hält diese Überlegung für falsch: «Kommt nämlich tatsächlich eine Zinswende, sind die Kunden mit Festhypotheken gefangen. Sie können nichts tun.» Erst wenn die Laufzeit zu Ende sei, könne man eine neue Hypothek aufnehmen. «Bis dahin sind die Zinsen bereits weit nach oben geklettert.»
So wie Ende der 1980er-Jahre – damals schnappte die Hypo-Falle zu. Die Zinsen stiegen sprunghaft an. «Viele Kreditnehmer gerieten in Bedrängnis, weil ihre Festhypothek in jener Zeit auslief.» Und zu allem Überdruss habe man sich vor der Zinswende die Ersparnis entgehen lassen, die eine Geldmarkthypothek gebracht hätte.
Heim rät deshalb in der heutigen Situation zu Geldmarkthypotheken. Damit zahle man am wenigsten. «Vor allem, wenn die Zinsen noch jahrelang tief bleiben sollten.» Gleichzeitig solle man den Markt genau verfolgen, um bei einer Zinswende in eine Festhypothek zu wechseln.
Kunde A tappt in die Hypofalle: 1986 schliesst er mit der Bank zum damaligen Zins eine 5-jährige Festhypothek ab (schwarze Linie). Den Zinsanstieg Ende des Jahrzehnts macht er zwar nicht mit. 1991 aber muss er zu höheren Zinsen Geld aufnehmen. Kunde B bleibt flexibel: Bis zum Jahr 1988 zahlt er die tiefen Geldmarkt-Zinsen (schwarze Linie). Als die Zinswende kommt, wechselt er in eine 5-jährige Festhypothek. Als diese ausläuft, kehrt er an den Geldmarkt zurück.