SNB-Chef Thomas Jordan zum starken Franken
Kein Ende der Negativzinsen

Für SNB-Chef Thomas Jordan ist die Zeit noch nicht reif, die Negativzinsen wieder aufzuheben. Angesichts der politischen Unsicherheiten in der Welt sei der Franken immer noch zu attraktiv dafür.
Publiziert: 04.03.2017 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:45 Uhr
SNB-Präsident Thomas Jordan glaubt, dass die Schweizer hinter der Nationalbank stehen.
Foto: RUBEN SPRICH

Nationalbank-Präsident Thomas Jordan erteilt den Forderungen nach einer Abkehr von der Negativzins-Politik eine Absage: «Es ist unverzichtbar, dass wir in der Schweiz tiefere Zinsen haben als im Euroraum, da sonst der Franken für Investoren noch attraktiver würde», sagt er in einem Interview mit der Zeitung «Schweiz am Wochenende». 

Zu viele politische Risiken

Grundsätzlich gebe es zwar positive Signale zur Weltwirtschaft. Gleichzeitig beobachte man aber eine deutliche Zunahme der politischen Risiken, wegen den anstehenden Wahlen in Frankreich und Deutschland, dem Brexit, und der Frage, welche Wirtschafts- und Handelspolitik die US-Regierung unter Donald Trump verfolgen werde.

«Solche Phasen erhöhter politischer Unsicherheit sind für uns heikel, da die Schweiz als sicherer Hafen betrachtet wird», so Jordan. Deshalb sehe die Nationalbank derzeit «keinen Grund zur Anpassung unserer Geldpolitik».

Höhere Zinsen wären schädlich für alle

Die Kritik, dass die Sparer die Zeche für die Negativzinsen zahlen, kann Jordan nicht nachvollziehen. «Eine isolierte Zinserhöhung der Nationalbank träfe die Schweizer Sparer ebenfalls negativ: Der Franken würde stärker, die Wirtschaft sich abkühlen, die Arbeitslosigkeit steigen» sagt er. Man dürfe auch nicht vergessen, dass Kleinanleger von den Banken gar nicht mit Negativzinsen belastet werden. Jordan ist aber zuversichtlich, dass die Schweizer die Komplexität der Situation verstünden. (sf)

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