Amazon stellt den Detailhandel auf den Kopf. Heute präsentierte das Online-Versandhaus mit Amazon Go in den USA einen Laden, der ganz ohne Kassen auskommt. Wer einkauft, muss die Ware einfach nur in den Sack stecken. Abgerechnet wird automatisch beim Verlassen der Filiale.
Verkaufspersonal an der Kasse wird damit überflüssig. BLICK hat bei den Schweizer Grossverteilern nachgefragt, ob dieses Modell auch hier eingeführt werden könnte.
Die Migros findet für das Amazon-Konzept klare Worte. «Nein, ein Laden ohne Kasse ist für uns keine Option», sagt Sprecher Luzi Weber. «Kunden, welche den persönlichen Kontakt mit einer Kassiererin bevorzugen, sollen auch in Zukunft diese Möglichkeit haben.»
Self-Scanning ist umständlicher
Weber verweist zudem auf das Subito-System, mit dessen Hilfe Kunden bereits jetzt die Ware selbständig einscannen können. Verglichen mit Amazon Go ist das aber deutlich umständlicher.
Auch bei Coop ist das Amazon-System aktuell kein Thema. «Wir haben derzeit nicht geplant, diese Technologie einzuführen», sagt Sprecher Ramón Gander. Allerdings behält sich die Basler Detailhändlerin die Optionen offen. «Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau und prüfen laufend spannende Innovationen.»
Momentan sieht es also nicht danach aus, dass die neuste US-Idee gleich zu uns rüberschwappt. Zumal Amazon erst zeigen muss, dass das System auch wirklich funktioniert. Die futuristische Amazon-Filiale befindet sich noch in der Testphase. Erst Anfang 2017 öffnet sie die Pforten für die Öffentlichkeit.