Die Transaktion soll im ersten Quartal 2016 über die Bühne gehen, wie Stadler Rail und Vossloh am Mittwoch mitteilte. Sie muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Der Vossloh-Verwaltungsrat hat dem Verkauf bereits zugestimmt. Der Übergang an Stadler Rail soll rückwirkend auf den 1. Juli erfolgen.
Vossloh hatte die Sparte Rail Vehicles mit Sitz in Valencia Ende 2014 zum Verkauf gestellt. Das Bahntechnikunternehmen will daneben auch das ebenfalls defizitäre Werk in Kiel loswerden.
Rail Vehicles baut dieselelektrische Lokomotiven und Nahverkehrsbahnen. Für Stadler Rail ist der Zukauf der Eintritt ins Marktsegment des dieselelektrischen Antriebs. 2014 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 223,2 Millionen Euro, in den ersten neun Monaten 2015 waren es 182,4 Millionen. Das Management soll bleiben und der Standort als Kompetenzzentrum für den Lokomotivenbau gestärkt werden.
Für Thomas Ahlburg, den stellvertretenden Konzernchef von Stadler Rail, ergänzt der Zukauf das Portfolio der Thurgauer perfekt und ermöglicht ihnen den Zugang zu neuen Märkten, wie er sich im Communiqué zitieren lässt. Diese liegen neben der Iberischen Halbinsel in Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Rail Vehicles soll als neue Division «Latin» in Stadler Rail integriert werden.
Vossloh setzt mit dem Verkauf des aufgegebenen Geschäfts in Spanien seinen Umbau zum Unternehmen der Bahninfrastruktur fort. Für die Sparten Vossloh Locomotives in Kiel und Vossloh Electrical Systems in Düsseldorf sind den Angaben zufolge noch keine Käufer in Sicht. Bis spätestens Ende 2017 sollen sie aber gefunden sein.
Die Situation in Kiel habe sich unterdessen verbessert, hiess es weiter. Auch Umsatz und Ergebnis von Electrical Systems hätten sich erheblich erhöht. Vossloh treibe die Entwicklung beider Zweige weiter voran.