Scheitern verboten
Jetzt macht Siroop ernst

Siroop – das Prestige-Projekt von Coop und Swisscom – geht mit der definitiven Version an den Start.
Publiziert: 08.05.2016 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:47 Uhr
Siroop-CEO Constantin Hilt (37) macht ernst.
Foto: Valeriano Di Domenico
Moritz Kaufmann

Es ist das ambitionierteste Projekt im Schweizer Online-Handel, aber weitgehend unbekannt. Damit sich dies ändert, schaltet der Online-Marktplatz Siroop morgen Montag seine definitive Version auf – und packt mit einer Werbekampagne auf allen Kanälen die ganz grosse Marketing-Trom­pete aus. Siroop ist zwar schon seit November online. Aber nur in einer Beta-Version, bietet also noch nicht das komplette Leistungsspektrum.

Auf Siroop können auch kleinere Einzelhändler ihre Produkte einer breiten Käuferschaft anbieten. An jedem Verkauf verdient die Plattform mit. Ein Geschäftsmodell, mit dem Amazon (USA) oder Alibaba (China) zu Milliardenunternehmen geworden sind.

Siroop will das Schweizer Pendant werden. CEO Constantin Hilt (37) hat vor allem spezialisierte Geschäfte ohne grosse Online-Erfahrung im Visier. Gestartet ist Siroop mit sechs
Läden. Heute bieten 85 Verkäufer 200000 Artikel an. Ende Jahr sollen es 250 Läden und 750'000 Produkte sein. Bekannte Partner sind der Spielzeughändler Franz Carl Weber oder das Berner Warenhaus Loeb.

Vor einem Jahr existierte die Firma nur auf Papier

Noch vor einem Jahr existierte die Firma nur auf Papier. Als die Website im Herbst aufgeschaltet wurde, hatte Siroop rund 60 Angestellte. Heute sind es 110. Möglich wurde dies dank Coop und Swisscom. Gerüchteweise sollen die beiden Siroop-Eigentümer 100 Millionen Franken in das Start-up gepumpt haben. Wichtig ist das vor allem für Coop: Der Detailhändler will mit Siroop den Rückstand auf die Migros aufholen. Die ist mit dem E-Shop Galaxus erfolgreich im Internet unterwegs. Nur schon deshalb gilt: scheitern verboten.

Genauere Zahlen will Hilt nicht veröffentlichen. Er sagt nur: «Wir wollen mit Siroop
ein nachhaltiges Geschäft aufbauen.» Obwohl die Website die Beta-Phase verlässt, ist die Entwicklung längst nicht am Ende. Noch dieses Jahr will Siroop in die Romandie expandieren. Und bald wird Hilt auch Lebensmittel anbieten.

Dass der Detailhandel in der Krise steckt, kommt Siroop entgegen. «Der Handel musste sich immer wieder neu erfinden. So auch jetzt. Aber wir spüren eine unglaubliche Bereitschaft und Offenheit», sagt Hilt.

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