Der Sieg des Republikaners Donald Trump (70) bei den US-Präsidentschaftswahlen hat grosse Teile der Aktienmärkte kräftig durchgeschüttelt. Anleger flüchteten in sichere Häfen wie Gold oder den Franken. Experten gehen davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank den Franken in der Nacht auf heute mit Milliarden geschützt hat. Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt, dass Trumps Sieg weltweit 1 Billion Franken Vermögen vernichtet hat - das sind 1000 Milliarden.
Aber wieso hat die Weltwirtschaft Angst vor Trump? Wer seine Interviews und Reden analysiert, dem wird schnell klar, dass Trump ein radikaler Globalisierungsgegner ist. Handelsabkommen sind ihm ein Graus. Vor allem dasjenige mit China. Seine markigen Worte – «China bringt uns um!» – sagen alles über seine protektionistischen Ansichten aus.
«Furchtbares Abkommen»
Trump will alle Handelsabkommen neu aushandeln. Auch das TTIP, das Freihandelsabkommen mit der EU, ist ihm ein Dorn im Auge. Das transpazifische Abkommen mit Australien, Japan oder Vietnam findet er «furchtbar». Die Forderungen des unberechenbaren Republikaners: Die Abkommen sollen die Interessen Amerikas stärker berücksichtigen. Das beunruhigt Anleger im Rest der Welt.
Trump hat im Wahlkampf auch immer wieder über US-Firmen gelästert, die Jobs ins Ausland verlagern. «An meinem ersten Arbeitstag werde ich einige Bosse anrufen», sagte er in einem Interview. Konkretes Beispiel: Der neue US-Präsident will den Guetsli-Hersteller Oreo, der mittlerweile in Mexiko produziert, zurück in die USA holen.
Banken müssen umdenken
Für US-Banken kann die Wahl durchaus eine Chance sein. Offenbar will Trump seinen Stab mit vielen ehemaligen US-Topbankern aufstocken. Umdenken müssen aber die beiden Schweizer Grossbanken UBS und CS. Sie hatten zuletzt gute Verbindungen zu den heute gescheiterten Demokraten um Hillary Clinton (69). Nun müssen sie Trump und sein Team für ihre Anliegen gewinnen.
Doch der neue US-Präsident droht nicht nur. Donald Trump hat mehrfach versprochen, neue Jobs zu schaffen. Und neue Grossfirmen mit tiefen Steuersätzen nach Amerika zu locken. Für die europäische Wirtschaft sind das allerdings schlechte Nachrichten.
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