Preisrutsch bei Shampoos
Jetzt wäscht auch die Migros den Herstellern den Kopf

Seit einer Woche verkauft Coop Produkte der Marke Syoss aus Parallelimport – mit Preisabschlag von 20 Prozent. Jetzt senkt auch Rivale Migros die Preise für dieselbe Marke.
Publiziert: 22.02.2016 um 21:14 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:53 Uhr

Seit einer Woche verkauft Detailhändler Coop Syoss-Produkte 20 Prozent günstiger. Die Haarpflege-Mittel stammen aus Parallelimporten, weil Verhandlungen mit dem Lieferanten Schwarzkopf Henkel nichts brachten (Blick berichtete).

Jetzt steigt die Migros in den Preiskampf ein – und senkt ebenfalls die Preise verschiedener Shampoos und Spülungen der Marke Syoss um 20 Prozent. L'Oréal Elsève Produkte werden um rund 10 Prozent günstiger. Die Anzahl der im Preis reduzierten Produkte gibt die Migros nicht bekannt. «Die Preissenkungen betreffen alle Shampoos und Spülungen der beiden Marken L’Oréal Elsève und Syoss», bestätigt Sprecherin Monika Weibel.

Preisbeispiele: Syoss Volume Lift Shampoo 500 ml kostet bei beiden Detailhändlern neu 4.85 Franken statt 6.10 Franken. Syoss Moisture Spülung Intensive Care 500 ml verkaufen die beiden ebenfalls neu für 4.85 Franken mit einem Abschlag von 20,5 Prozent.

Während Coop klar mitteilt, dass «Verhandlungen nicht das gewünschte Ergebnis lieferten» und nun parallel importiert werde, weicht die Migros aus. Hat sie im Fall Syoss besser verhandelt und muss nicht auf Parallelimporte zurückgreifen? «Zu dieser Frage möchten wir keine näheren Angaben machen», sagt Weibel.

Generell führe die Migros laufend Verhandlungen mit ihren Lieferanten, um für ihre Kunden möglichst gute Preise aushandeln zu können, heisst es weiter. «Das gilt auch für den Hersteller von Syoss», sagt Weibel. Und dort, wo sich die Möglichkeit ergebe, importiere man auch parallel.

Deutlich offensiver geht Coop mit der Bewerbung von Parallelimporten vor. Falls Lieferanten nicht spurten, gehen die Basler konsequent mit Parallelimporten gegen die Markenartikel-Lieferanten vor– und hängen das an die grosse Werbe-Glocke.

Das zeigte man zuletzt auch beim Heftli-Streit. Weil die Verlage ihre Preise für die Schweizer Ausgaben nicht senken wollten, nahm Coop «Gala», «Spiegel» oder «Micky Maus» sogar aus den Regalen – bis das resolute Vorgehen Wirkung zeigte. Und die Verlage die Heftli-Preise für Coop senkten. (uro)

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