Pleite nach Fleisch-Bschiss
Carna Grischa macht dicht!

Der Fleisch-Skandal hat Carna Grischa gekillt. Der Bündner Fleischhändler schliesst seine Türen für immer.
Publiziert: 29.06.2015 um 14:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:50 Uhr
Hat gekämpft und ist gescheitert: Ettore Weilenmann
Foto: Toini Lindroos
Von Patrik Berger

Carna Grischa ist Geschichte. Heute Nachmittag hat die Geschäftsleitung die 27 Mitarbeiter informiert. Sie verlieren ihren Job. Ab sofort liefert Carna Grischa kein Fleisch an Restaurants, Spitäler und Kantinen mehr aus.

Der Landquarter Fleischhändler hatte tiefgefrorenes Fleisch als frisch deklariert und billiges Pferd als teures Rind an Kantinen und Restaurants in der halben Schweiz geliefert. Zudem wurde Fleisch, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, einfach umdatiert und als frische Ware verkauft.

Der Betrug zieht sich über Jahre hinweg. Bis der «SonntagsBlick» im November 2014 die Machenschaften aufdeckte. Die Umsätze brachen darauf um 50 Prozent ein. Viele Kunden wollten nichts mehr mit der Firma zu tun haben. Und bestellten anderswo.

CEO Xaver Dietrich (53) wurde auf die Strasse gestellt. «Im gegenseitigen Einvernehmen», wie es hiess. Und durch Martin Niederberger (57) ersetzt. Zehn Mitarbeiter wurden entlassen. Carna Grischa verbesserte die internen Kontrollen. Und verabschiedete sich von der Billigstrategie. Offenbar ohne Erfolg.

Noch vor zwei Wochen waren die Verantwortlichen zuversichtlich, wieder Boden unter die Füsse zu bekommen. Das Bezirksgericht Landquart hatte der Carna Grischa die provisorische Nachlassstundung um zwei Monate verlängert. Zwei Monate Zeit, um sich mit den Gläubigern zu einigen. Jetzt gibt Carna Grischa von sich aus auf.

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