Der Detailhandel ist in der Krise – doch online läuft das Geschäft besser denn je. Besonders bei Lebensmitteln. Beispiel LeShop.ch: Der Websupermarkt der Migros steigerte letztes Jahr den Umsatz um 3,5 Prozent auf 182 Millionen Franken. «Ich bin sehr stolz auf das Resultat», sagt LeShop-Chef Dominique Locher (47). Die Migrostochter sichert sich die Marktführerschaft im Schweizer Onlinelebensmittelhandel.
Doch Erzrivale Coop holt zügig auf, wie BLICK vorliegende Zahlen zeigen. Letztes Jahr verbuchte der Basler Detailhändler mit Coop@home.ch 129 Millionen Franken Umsatz – ein Plus von 7,2 Prozent. Eingerechnet sind die Onlineverkäufe des Coop Weinshops Mondovino.
Trotz Wachstum online: Schweizer kaufen ihre Lebensmittel nach wie vor am liebsten im Laden ein. Der Anteil der Onlinesupermärke am Gesamtumsatz des Detailhandels liegt bei knapp zwei Prozent. Zum Vergleich: bei Nichtlebensmitteln ist er im Schnitt 14 Prozent.
Beide Grossverteiler wissen: Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. «Einen Anteil von zehn Prozent halte ich für absolut realistisch», sagt der E-Commerce-Experte Malte Polzin (43). Wer soll das Onlinewachstum antreiben? «Die jüngeren Konsumenten kommen nach – und für die ist Onlineshopping einfach normal», sagt Polzin. Zudem kauften auch ältere Semester immer öfter im Netz ein.