Carna Grischa wollte einer der ganz Grossen der Branche werden. Tiefe Preise sollten es richten. Doch der Fleischhändler aus Landquart GR hat seine Kunden jahrelang hinters Licht geführt. Restaurants und Kantinen, die teures Schweizer Poulet bestellt hatten, wurden mit billigem ungarischem beliefert. Aufgetautes Fleisch wurde als frisches verkauft.
Zwei Jahre lang hat die Bündner Justiz ermittelt, nachdem der SonntagsBlick den Skandal aufgedeckt hatte. Jetzt sind die Strafbefehle gegen zwei Geschäftsführer von Carna Grischa rechtskräftig. Die beiden haben das Verdikt akzeptiert. Das erstaunt nicht, denn sie kommen äusserst glimpflich davon. Der eine kassiert eine bedingte Geldstrafe von 50'400 Franken und eine Busse von 6300 Franken. Der andere erhält eine bedingte Geldstrafe von 27'000 Franken und 3400 Franken Busse. Wegen mehrfacher Warenfälschung.
Balz Horber (71), Präsident des Ombudsrates der Fleischwirtschaft, findet deutliche Worte. «Die Bussen sind inakzeptabel mild ausgefallen», sagt er zu BLICK. Die Ombudsstelle wurde nach Auffliegen des Skandals eingerichtet. Kunden und Whistleblower können Missstände anonym melden.
Abschreckende Wirkung habe der Fleischskandal aber dennoch gehabt, glaubt Horber. «Die Branche selbst hat Carna Grischa bestraft, indem niemand mehr mit ihr Geschäfte machte und sie damit liquidierte», sagt er. Und: «Das unrühmliche Ende der Firma ist das entscheidende Signal, das seine Wirkung nicht verfehlen wird.»
Carna Grischa ging letztes Jahr pleite. 27 Angestellte haben ihren Job verloren. Die Lieferanten blieben auf offenen Rechnungen von 4,5 Millionen Franken sitzen.
Der Fleischhandel hat einen schlechten Ruf. Mauscheln, Abzocken und Etikettenschwindel sind bei vielen Firmen an der Tagesordnung, berichten Insider. Der Fall Carna Grischa brachte Licht ins Dunkel. Ein mutiger Mitarbeiter brach das Schweigen. Und lieferte knallharte Beweise, dass die Bündner Firma ihren Kunden jahrelang minderwertige Ware geliefert hatte.
Das war ein Steilpass für die Justiz. Doch die Bündner Staatsanwaltschaft macht nichts daraus. Ihr Strafbefehl gegen zwei Ex-Chefs von Carna Grischa fällt seltsam mild aus. Von Betrug und Urkundenfälschung ist nicht die Rede, von Gewerbsmässigkeit auch nicht.
Für die Branche ist das ein fatales Signal. Betrügereien sind hoch lukrativ. Jeder ehrliche Metzger muss sich veräppelt vorkommen. Die schwarzen Schafe können dagegen aufatmen. Mehr als eine Busse haben sie nicht zu befürchten.
Der Fleischhandel hat einen schlechten Ruf. Mauscheln, Abzocken und Etikettenschwindel sind bei vielen Firmen an der Tagesordnung, berichten Insider. Der Fall Carna Grischa brachte Licht ins Dunkel. Ein mutiger Mitarbeiter brach das Schweigen. Und lieferte knallharte Beweise, dass die Bündner Firma ihren Kunden jahrelang minderwertige Ware geliefert hatte.
Das war ein Steilpass für die Justiz. Doch die Bündner Staatsanwaltschaft macht nichts daraus. Ihr Strafbefehl gegen zwei Ex-Chefs von Carna Grischa fällt seltsam mild aus. Von Betrug und Urkundenfälschung ist nicht die Rede, von Gewerbsmässigkeit auch nicht.
Für die Branche ist das ein fatales Signal. Betrügereien sind hoch lukrativ. Jeder ehrliche Metzger muss sich veräppelt vorkommen. Die schwarzen Schafe können dagegen aufatmen. Mehr als eine Busse haben sie nicht zu befürchten.