Naturschützer prangern Grill-Weltrekordversuch der Migros an
«Eine Schande» für Dutti!

Ein Grill-Rekordversuch der Migros bringt die Umweltschützer um Franz Weber auf die Palme.
Publiziert: 27.07.2016 um 22:51 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:41 Uhr
STEINHAUSEN/ZG, 6. SEPTEMBER 2008 - GMLU - POULET-EVENT EINKAUFSCENTER ZUGERLAND: Der groesste Poulet-Grill der Welt macht am Samstag, 6. September 2008 Halt im Einkaufscenter Zugerland. 500 Poulets finden Platz am Mega-Grill, der im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen ist. 800 kg Kohle werden benoetigt! Features Genossenschaft Migros Luzern GMLU. Auftrag: Andreas Balsiger GMLU Marktbearbeitung. ths/Photo by: E.T.STUDHALTER / GMLU ABDRUCK HONORARFREI+++FREE OF CHARGE
Foto: E.T. Studhalter
Sermîn Faki, Simon Marti

Für die Migros ist es «der grösste Poulet-Schmaus der Welt». Für Judith Weber, Frau von Naturschützer und Zweitwohnungs-Initiant Franz Weber, ist es eine Schande für das Andenken von Migros-Gründer Gottlieb Dutweiler: Am Eidgenössischen Schwingfest, das Ende August in Estavayer-le-Lac FR stattfindet, wagt die Migros einen Weltrekordversuch: 1,8 Tonnen Schweizer Poulets will sie am Samstag grillieren. Dafür wird extra ein 21 Meter langer Grill gebaut.

«Missgriff und eine Schande für die Migros»

In seinem Leserbrief macht Judith Weber ihrem Unmut über diese «Gaudi» Luft: «Was hat ein Monstergrill von 4,26 Tonnen Leergewicht, was hat ein Monsterfrass von 1,8 Tonnen Schweizer Poulets mit einem Schweizerischen Schwing- und Älplerfest zu tun?» fragt sie erbost. «Angesichts Millionen hungernder Kinder und der Umweltschäden, die der Verzehr von so viel Fleisch anrichtet, sollten wir uns in Grund und Boden schämen», sagt sie zu BLICK. Der Rekordversuch sei ein Missgriff und eine Schande für die Migros. Nicht zuletzt verhöhne das «Schlachtfest» das Andenken an Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler. Weber fordert die Migros denn auch auf, auf den Weltrekordversuch zu verzichten. 

Dagegen wehrt sich der Fleischverarbeiter der Migros, die Micarna. «Poulet-Produkte sind grundsätzlich beliebt und die Nachfrage nach Schweizer Poulet-Produkten steigt. Es ist daher naheliegend, dass man Besuchern an einem solchen nationalen Grossanlass Schweizer Poulets als Alternative zu anderen Mahlzeiten anbietet», so Micarna in einer Stellungnahme. 

Man setze sich «für eine nachhaltige Schweizer Fleischproduktion ein». Und «dass man an einem nationalen Sportanlass Schweizer Produkte zubereitet, wäre sicherlich im Sinne unseres Gründervaters.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.