Gefragte Handwerker, Putzhilfen & Gärtner
Mini-Jobs boomen in der Schweiz

Jobs im und ums Haus boomen. Eine Studie zeigt, für welche Aufgaben die Schweizer gerne fremde Hilfe anheuern.
Publiziert: 25.08.2013 um 18:08 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:20 Uhr
Matthias Pfander

Die Mehrheit macht es: Wer es sich leisten kann, lässt zu Hause putzen oder die Hecke schneiden. Arbeiten im und ums Haus von fremder Hand erledigt erfahren einen regelrechten Boom.

Rund 60 Prozent der Deutschschweizer Haushalte spannen Hilfskräfte ein. Das geht aus einer Umfrage von Jacando hervor, die Sonntags-Blick vorliegt. Jacando vermittelt solche Minijobs und hat die Studie bei einem Marktforscher in Auftrag gegeben.

Mini-Jobs setzen 11,6 Milliarden Franken im Jahr um

Die Erhebung zeigt auch, dass mit solchen Handreichungen pro Jahr aktuell 11,6 Milliarden Franken umgesetzt werden (siehe Tabelle unten) – sie sind ein riesiger Wirtschaftsfaktor.

Zum Vergleich: Die Swisscom setzte letztes Jahr 11,5 Milliarden um. Beim Luxusgüterkonzern Richemont waren es rund 12,5 Milliarden Franken.

Jacando-Chef Dennis Teichmann geht davon aus, dass der Markt für Minijobs weiterwachsen wird – und zwar schneller als die Gesamtwirtschaft. «Grund sind die erhöhte Nachfrage nach Entlastungen im Alltag, die älter werdende Gesellschaft sowie die zunehmende Bedeutung von flexiblen Arbeitsmodellen», glaubt Ökonom Teichmann.

Verdoppelung der registrierten Benutzer bei «Rent a Rentner»

Von diesem Trend profitiert auch das Internet-Portal Rent a Rentner, auf dem sich Pensionierte als Hilfskräfte empfehlen können. Seit letztem Jahr hat sich die Zahl der registrierten Benutzer mehr als verdoppelt und liegt laut Geschäftsführer Reto Dürrenberger mittlerweile bei über 2000. Pro Tag laufen zwischen 50 und 80 Anfragen über das Portal.

Den meisten Rentnern gehe es um den Kontakt mit anderen und die Aktivität im Alter. «Der Verdienst hat marginalere Bedeutung», sagt Dürrenberger.

«Wir fördern keine Schwarzarbeit»

Trotzdem stellt sich die Frage: Entsteht hier ein neuer Graumarkt, auf dem an Steueramt und AHV vorbeigearbeitet wird? «Weder fördern noch unterstützen wir Schwarzarbeit. Zudem wissen wir, dass viele Auftraggeber ihren Helfer legal anmelden», sagt Teichmann von Jacando.

Und bei Rent a Renter heisst es: «Wir informieren unsere Rentnerinnen und Rentner kontinuierlich über Steuer- und AHV-Fragen.» Zudem würden die wenigsten Rentner über 1400 Franken pro Monat mit ihren Ämtli verdienen. Unter 1400 Franken pro Monat müssen sie keine AHV einzahlen.

 

Tabelle - Schweizer Markt für haushaltsnahe Dienstleistungen

Umsatz in Mrd. CHFMini-Job
3,9Handwerkliche Arbeiten
2,0Maler- ud Renovierungsarbeiten
1,7Hausarbeit
1,6Gartenarbeit
0,6Umzugshilfe
0,3Website erstellen lassen
0,3PC-Hilfe
0,3Nachhilfeunterricht
0,3Catering, Partyservice, Apéro
0,3Babysittting und Kinderbetreuung
0,1Auto waschen usw.
0,1Fotograf für Feier
0,1Petsitting und Tierbehandlung

Quelle: jacando.com

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.