Die Schweizer Arbeitnehmer sind immer schlechter dran. Zu diesem Schluss kommt das jährliche «Barometer Gute Arbeit» der Berner Fachhochschule und des Gewerkschaftsdachverbands Travailsuisse. Während Belastungen wie Stress, Termindruck oder fehlende Gesundheitsförderung hoch bleiben, nimmt laut Mitteilung die Zufriedenheit mit Löhnen und Arbeitszeiten ab. Leicht rückläufig sei auch die Arbeitsplatzsicherheit insgesamt.
Travailsuisse schreibt in der Medienmitteilung von «grossen psychosozialen Belastungen und mangelhafter Förderung der Weiterbildung». Zudem gab über die Hälfte der Befragten an, ihre Vorgesetzten hätten entweder kein hilfreiches oder gar kein Mitarbeitergespräch mit ihnen geführt.
Tessiner häufiger «emotional erschöpft»
Vor allem die Arbeitnehmer jenseits des Rösti- und Polentagrabens fühlen sich unter Druck: Im Tessin und in der Genferseeregion sorgt sich mehr als jeder vierte Arbeitnehmer (26,6 Prozent) um seinen Arbeitsplatz – im Rest des Landes sind es nur 13,2 Prozent.
Während sich in der Deutschschweiz rund ein Drittel der Arbeitnehmer am Ende eines Arbeitstags oft oder sehr häufig emotional erschöpft fühlt, gehört das im Tessin für fast die Hälfte zum Alltag.
Im Branchenvergleich schneiden Gross- und Detailhandel, Gastgewerbe sowie Verkehr und Lagerei schlecht ab. Der Sinn der Arbeit wird laut Mitteilung auch in der Finanz- und Versicherungsbranche kritisch beurteilt. (stn)