Dank starkem Dollar und tiefen Zinsen
Devisenberg wächst um 13 Mrd!

Die Nationalbank sitzt auf einem Devisenberg von 522 Milliarden Franken – ein Allzeitrekord. Kauft SNB-Präsident Jordan wieder Euro, um den Franken zu schwächen?
Publiziert: 07.04.2015 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:07 Uhr
Guido Schätti

Ende März hortete die Schweizerische Nationalbank (SNB) Fremdwährungsreserven von 522,3 Milliarden Franken. Das sind rund 13 Milliarden Franken mehr als im Februar, wie die jüngsten Zahlen der SNB-Bilanz zeigen.

Der Anstieg wirft Fragen auf: Kauft die SNB wieder Euro, um den Franken zu schwächen? Trotz Aufhebung des Euro-Mindestkurses Mitte Januar betonte Notenbank-Präsident Thomas Jordan verschiedentlich, die SNB sei bereit, bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt zu intervenieren.

Experten glauben aber nicht, dass dies derzeit der Fall ist. «Wir gehen nicht davon aus, dass die SNB am Devisenmarkt interveniert hat», sagt Thomas Flury, Leiter Devisenstrategie bei der UBS.

Der Anstieg der Devisenreserven gehe vermutlich auf Bewertungseffekte zurück, so Flury: «Zum einen ist der Dollar stärker geworden. Zum andern haben die tieferen Zinsen in Europa zu höheren Bewertungen der Obligationen geführt.» Beides treibt den Wert der Fremdwährungsbestände der SNB in die Höhe, ohne dass die Notenbank zukaufen muss.

«Die SNB dürfe erst intervenieren, wenn sich der Euro-Franken-Kurs wieder näher zur Parität bewegt», sagt Flury. Derzeit liegt der Eurokurs bei 1.04 Franken. Seit Anfang März hat sich der Franken zum Euro wieder aufgewertet.

Grund sind die schwachen Konjunkturdaten aus den USA. US-Notenbank-Präsidentin Janet Yellen dürfte die Zinsen erst im Herbst erhöhen.

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