Job-Wunder Schweiz
30'200 Stellen neu geschaffen

Die Schweizer Wirtschaft kann auf ein gutes Jahr zurückblicken: So schufen Privatwirtschaft und Staat zusammen rund 30’200 neue Arbeitsplätze.
Publiziert: 24.12.2014 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:44 Uhr
Freuen sich auf kauffreudige Konsumenten: Die Angestellten am Päcklitisch.
Foto: Keystone Export
Von Patrik Berger, Michael Bolzli, Guido Schätti

Das Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative Anfang Februar hat die Schweizer Wirtschaft tief verunsichert. Dennoch blickt sie auf ein gutes Jahr zurück. Die Börse boomt, auch die Realwirtschaft ist gut unterwegs. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist rund 1,8 Prozent gewachsen. Die Arbeitslosigkeit ist mit 4,8 Prozent nur halb so hoch wie in der EU.

Privatwirtschaft und Staat schufen 2014 rund 30 200 neue Arbeitsplätze. In Vollzeitstellen sind das etwa 24 700 Jobs. Die genauen Zahlen für das ganze Jahr liegen zwar noch nicht vor. Rechnet man die ersten drei Quartale aber auf zwölf Monate hoch, erhält man diese Zahlen.

Am meisten Stellen schufen in der Privatwirtschaft die Multis Nestlé und Roche – als einzige Unternehmen knackten sie die Marke von mehr als 1000 neuen Jobs (siehe Tabelle). Nur knapp darunter blieben Swisscom und wohl auch die Swatch Group, die nur Zahlen bis Mitte Jahr lieferte.

Mit dem Bieler Uhrengiganten, Georg Fischer und den Pilatus-Flugzeugwerken befinden sich drei Industriefirmen unter den Top Ten der Stellenschaffer. Unter dem Strich entstanden aber zwei Drittel der neuen Jobs im Dienstleistungssektor.

Jobmaschine Nummer 1 war das Gesundheits- und Sozialwesen: Gemäss den hochgerechneten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) schufen Spitäler, Heime und weitere soziale Einrichtungen 2014 rund 8400 neue Vollzeit-Arbeitsplätze. «Solange die Bevölkerung wächst, wir immer älter werden und uns immer mehr zu einer Wissensgesellschaft entwickeln, wächst auch die Nachfrage nach staatlichen Dienst­leistungen», sagt Michael Siegenthaler, Ökonom bei der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich.

Auch im 2014 gab es Verlierer. Der Detailhandel und die Banken bauten mehr als 4000 Stellen ab. An der Spitze der Einzelfirmen mit Job-Abbau steht der Agrochemie-Riese Syngenta, der 500 Jobs streicht.

Besonders hart getroffen hat es das Glarnerland. Der Haushaltgeräte-Hersteller Electrolux stellt die letzten 120 der einst 1200 Arbeiter in Schwanden auf die Strasse. Zuvor hatten schon der Lichtsystem-Hersteller Tridonic, die Sicherheitstechnik-Firma Tyco und der Weidmann-Konzern Arbeitsplätze im Kanton Glarus gestrichen.

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