Luxus bitte – aber billiger. Käufer von Immobilien im Hochpreissegment zahlen immer weniger für Luxusimmobilien. Eine Umfrage des Hypothekenvermittlers Moneypark unter 80 Branchenexperten zeigt, dass es mit dem Preiszerfall in dieser Sparte weitergehen dürfte.
Die Mehrheit der Experten geht davon aus, dass die Preise von Luxusimmobilien in den nächsten Monaten um bis zu 3,5 Prozent sinken. Luxusimmobilien sind Objekte, die andere Liegenschaften im Umfeld in irgendeiner Form überragen. Das kann die Grundstückgrösse oder Wohnfläche, aber auch die gehobene Ausstattung sein. Als einfache Faustregel gelten etwa Immobilen mit einem Wert von über 1,5 Millionen Franken oder mit einer Fläche von über 200 Quadratmetern.
Weniger ausländische Fachkräfte
Michael Hartmann (46) von Moneypark sieht einen Grund für den Preiszerfall in der angenommenen Masseneinwanderungsinitiative der SVP: «Die Unternehmen sind deswegen verunsichert. Sie sind seit einiger Zeit zurückhaltend, was die Einstellung von ausländischen Fachkräften angeht. Und gerade die wären potenzielle Kundschaft für Luxusimmobilien.» Die Experten gehen deshalb davon aus, dass in diesem Preissegment der Druck bestehen bleibt.
Schon seit Längerem drückt die Kundschaft die Preise nach unten. Laut Moneypark handelten Interessenten die Anzeigepreise mittlerweile um bis zu 30 Prozent herunter.
Keine Überhitzung des Immobilienmarktes
Es handle sich bei diesen Preisabschlägen um eine «Preiskorrektur», sagt Hartmann. «In den letzten Jahren gab es im Bereich der Luxusimmobilien ein enormes Wachstum. Die Preise schnellten in die Höhe. Die Kundschaft ist heute schlichtweg nicht mehr bereit, diese zu bezahlen.»
Ausser für Luxus- und Geschäftsimmobilien bleiben die Preise der restlichen Immobilien laut Moneypark-Umfrage relativ stabil. Die Experten sehen deshalb keine Überhitzung des Marktes kommen.
Bei Immobilien, die nicht selbst genutzt, sondern weiter vermietet werden – sogenannten Renditeliegenschaften – erwartet sogar jeder zweite Befragte Preissteigerungen zwischen 0,5 und 3,5 Prozent.
Nebst der Masseneinwanderungsinitiative dürfte auch die Zweitwohnungsinitiative dämpfend wirken und ein Preiswachstum verhindern, so die Experten von Moneypark.