Ein gelbes Holzhaus und drei kleine Ferienhäuschen direkt am See: Ikea-Gründer Ingvar Kamprad, der am Sonntag 88 Jahre alt geworden ist, hat in seiner alten Heimat Südschweden sein Paradies gefunden.
Nachdem seine zweite Frau Margaretha 2011 gestorben war, hat er die Westschweiz verlassen. «Ich will wieder zu meiner Familie und meinen Freunden», so hat der bis dahin reichste Mann der Schweiz und viertreichste Mann der Welt den Wegzug aus Epalinges VD begründet. Seit vergangenem Jahr wohnt er im schwedischen Älmhult, wo er aufgewachsen ist und sich mit seinen Söhnen zurückziehen kann.
Kamprads Vermögen wurde 2013 von der «Bilanz» auf 42, von der US-Nachrichtenagentur Bloomberg sogar auf 47 Milliarden Franken geschätzt.
Doch inzwischen ist es geschrumpft. Das berichtet die schwedische Zeitung «Sydsvenskan», die sich auf das Nachlassinventar von Kamprads verstorbener Frau stützt. Seit Kamprads Wegzug aus der Schweiz betrage dessen Vermögen noch rund 100 Millionen Franken, alles in Bankeinlagen und Wertpapieren.
Wohin flossen Kamprads Milliarden? Dazu sein Sprecher Per Heggenes: «Viele meinen noch immer, dass Ikea Kamprad gehört.» Das viele Geld stecke inzwischen aber in Stiftungen, die nur für zwei Zwecke Beiträge entrichten dürften: für Ikea-bezogene Investitionen und für gemeinnützige Projekte.
Trotz seines Erfolgs ist Ingvar Kamprad bescheiden geblieben. Aber auch knausrig: Der schwerreiche Schwede kassiert sogar eine Rente. Heggenes im «Svenska Dagbladet»: «Er bezieht eine Pension wie alle anderen Schweden auch.» Diese wird nach dem Einkommen berechnet, das Kamprad erzielte, bevor er 1973 in Richtung Dänemark und dann in Richtung Schweiz aufgebrochen war. Ebenfalls wie alle anderen Schweden bezahlt Kamprad Steuern auf die Erträge seiner Anlagen.
Kamprad kann aber auch spendabel sein. So hat er einen Dorfladen in der Nähe seines neuen Wohnorts mit rund 75 000 Franken unterstützt. Allerdings floss das Geld erst, nachdem auch die Dorfbewohner für den Laden gesammelt hatten. Kurz vor seiner Rückkehr habe er auch in der Schweiz noch 20 Millionen Franken für wohltätige Zwecke ausgegeben.