iGroove expandiert
Schweizer «Fair-Trade»-Musikdienst will Deutschland erobern

Das Schweizer Musik-Portal iGroove startet im September in Deutschland. Als erstes Musiklabel konnte Universal gewonnen werden. Ende Jahr soll das Song-Angebot noch viel grösser werden.
Publiziert: 01.08.2016 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:58 Uhr
Die Gründer von iGroove, Moris Marchionna (l.) und Dennis Hausammann (r.), zusammen mit Marius Sewing, dem CEO in Residence bei Microsoft Venture.
Foto: ZVG
Bastian Heiniger

Das ist eine Kampfansage an iTunes und Co.: Kein Abo, einfache Lieder-Käufe per SMS, faire Bezahlung der Musiker. Mit diesen Eigenschaften hat die Schweizer Musikplattform iGroove das Interessen von Microsoft geweckt. Prompt holte der Tech-Riese das Schweizer Start-up vor vier Monaten nach Berlin, wie BLICK berichtete

Nun eröffnen die Gründer Dennis Hausammann (32), Géraldine Alleman (40) und Moris Marchionna (36) am 1. August ihre Dependance in Deutschland. Im September startet dort ihr Musikdienst. «Bis wir etwas eigenes gefunden haben, dürfen wir die Büros bei Microsoft nutzen. Unser Headquarter bleibt aber in der Schweiz», versichert Marchionna gegenüber BLICK.

Universal als Partner gewonnen

Über zwei Millionen Musiktitel werden sie zum Start anbieten. Als erstes grosses Musiklabel konnten sie Universal gewinnen – Künstler von Helene Fischer über Rihanna bis Metallica oder Eminem stehen dort unter Vertrag. Ab September wird der gesamte Musikkatalog von Universal in Deutschland und in der Schweiz über iGroove erhältlich sein, später auch in Österreich. «Wir stehen momentan in Verhandlungen mit Sony und anderen Labels», sagt Marchionna. «Bis Ende Jahr werden wir noch viel mehr Songs anbieten.»

Auch bei Microsoft glaubt man an den Erfolg: «iGroove kann der nächste grosse Player im Musikbusiness werden», sagte jüngst Marius Sewing, CEO von Microsoft Ventures in Berlin. Überzeugt hat Microsoft vor allem, dass Kunden Musik allein mittels SMS kaufen können – ohne Kreditkarte oder Registrierung.

Auch für Stars lukrativ

Interessant ist die 2013 gegründete Plattform aber nicht nur für Konsumenten. «Wir wollen ein Fair-Trade-Portal bleiben, bei dem die Musiker optimal verdienen», sagt Marchionna.

Quasi die Fairtrade-Stiftung Max Havelaar der Musikbranch?

Immerhin: 92 Prozent des Umsatzes gibt iGroove weiter. Zum Vergleich: iTunes von Apple gibt den Künstlern nur rund 70 Prozent ab.

Anfangs verkauften vor allem einheimische Künstler ihre Musik über das Schweizer Portal. Kommen nun Deutschland und Österreich als Markt hinzu, dürfte es auch für internationale Stars lukrativ werden, ihre Musik auf iGroove anzubieten.

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