Wer sich als Hockeyspieler zu einem Stockschlag hinreissen lässt, der fliegt für zwei Minuten vom Eis. Am Spengler Cup in Davos geht der Flug dann erst richtig los. Denn statt auf einer normalen Strafbank aus Holz, verbringt der Sünder die Zeit in der Kühlbox auf edlen Sitzen einer Fokker 100 von Helvetic Airways.
Ein PR-Coup von Bankier und Investor Martin Ebner (71), dem Eigentümer der Airline. Als TV-Zuschauer hat man den Eindruck, die Spieler würden in einem Flieger sitzen. Die Bilder gehen um die Welt, erreichen in der Altjahres-Woche Hunderttausende Zuschauer in der warmen Stube. «Sogar aus Kanada hat man uns zu dieser Idee gratuliert», sagt Helvetic-Sprecher und Finanzchef Tobias Pogorevc zu BLICK.
Originalsitze aus Fokker 100
Die Aktion war aber ziemlich aufwändig. «Die Sitze sind Originalsitze unseres Fokker 100. Diese haben wir als Ersatzteile an Lager bei uns im Hangar am Flughafen», sagt Pogorevc. «Wir haben sie Mitte Dezember nach Davos transportiert, wo alles genau ausgemessen werden musste.»
Die Breite der Strafbank ist fix vorgegeben. Zudem habe man die Sitze stabilisieren und polstern müssen. «Damit sie auch halten, wenn sich die Gemüter auf der Strafbank mal so richtig erhitzen», sagt der Helvetic-Sprecher.
Tschechisches Team befördert
Helvetic Airways ist seit mehreren Jahren der Flugpartner vom HC Davos. Ebners Airline fliegt die Bündner für die Champions League oder ein Sommerturnier an Orte, die nicht einfach mit einem Linienflug erreichbar sind. «Im Herbst haben wir das Engagement beim HCD mit dem Spengler Cup erweitert. Wir sind auch Flugpartner des Spengler Cup», sagt der Sprecher.
Helvetic beförderte die die tschechische Mannschaft von Mountfield HK aus Hradec Králové. «Das war logistisch anspruchsvoll, da wir ja nicht wussten, wann die Mannschaft aus dem Turnier ausscheidet», sagt Pogorevc.