Letzte Nacht hat der Tech-Gigant Apple das lang erwartete Mobile-Betriebssystem iOS 6 veröffentlicht. Damit bekommen weltweit über 80 Millionen iPads erstmals einen Wecker als Standard.
So weit, so gut. Weniger gut: Der Apple-Zeitmesser gleicht aufs Haar dem Design der berühmten, klassischen Bahnhofsuhr der SBB. Sogar der rote Sekundenzeiger ist detailgenau übernommen worden. Nur dessen Verzögerung von 1,5 Sekunden bei jeder vollen Minute ging den Apple-Entwicklern durch die Lappen.
Apple handelte ohne Erlaubnis
Die SBB sind verärgert. Apple hatte es offenbar nicht für notwendig befunden, die Bahnbetreiberin um Erlaubnis zu bitten. «Wir versuchen, mit Apple in Kontakt zu treten, um die unautorisierte Nutzung finanziell und rechtlich zu regeln», sagt SBB-Sprecher Reto Kormann auf Anfrage von Blick.ch.
Der Bahn gehörten die Urheber- und Markenrechte an dem 1944 von Hans Hilfiker entworfenen Konzept, das zum Vorbild für Bahnhofsuhren in ganz Europa wurde. «Sie ist eine absolute Design-Ikone.» Dennoch sind die SBB laut Sprecher Kormann stolz, dass Apple die Schweizer Bahnhofsuhr als Icon für die neuste iPad-Softwareversion verwendet.
«Das ist frech!»
Doch wie kommt Apple überhaupt auf die SBB-Uhr? «Die Konzernspitze hat sich von meiner Bahnhofs-Uhr-App inspirieren lassen», ist sich Entwickler Thomas Feger aus Zug sicher. «Das ist frech!» Mit der Erlaubnis der SBB habe er schon 2009 die sogenannte «Swiss Railway Clock» als iPhone- und iPad-App in den App-Store gestellt. Preis: 1 Franken. Schnell wurde sie zum Download-Hit. «Cool» sei es dennoch, dass sich gutes Design bei Apple durchsetzte. Jedoch müsse der Konzern auf die Urheber hinweisen.
Auf der offiziellen Apple-Website fehlt der Hinweis auf Urheber- und Markenrechte. Feger hat bisher vergeblich versucht, mit dem Konzern ins Gespräch zu kommen. Die Anfrage von Blick am Abend bei Apple blieb bis Redaktionsschluss ebenfalls unbeantwortet.
Mondaine prüft rechtliche Schritte
Die Mondaine Group, die unter SBB-Lizenz den Uhrenklassiker «seit Jahrzehnten in die Welt hinaus trägt», wie Chef André Bernheim es ausdrückt, prüft jetzt rechtliche Schritte.
«Eine gemeinsame Lösung ist aber sicher das Beste für alle Parteien und nicht der juristische Weg», sagt Bernheim.
Anrufer rauswerfen und Winter im Sommer. Was nebst der Uhr auch noch drin steckt.
1. Anrufe ablehnen ist lässiger geworden. Statt während wichtiger Sitzungen Gesprächspartner einfach auf die Combox zu leiten, kann man ihnen nun per Fingerklick vorgefertigte SMS mit dem Text «Was gibts?» oder «Rufe später an» zustellen.
2. Gegen nervende Anrufe gibts nun die «Nicht stören»-Funktion. So werden etwa während der Nacht nur Telefonate von Leuten aus der Favoritenliste angenommen.
3. Eher unterwältigend sind die Apple-Karten, welche Google-Maps ersetzen. Es hapert im Detail. Die Satellitenbilder sind beispielsweise aus verschiedenen Jahreszeiten zusammengewürfelt. So ist etwa in Pfäffikon ZH gleichzeitig Sommer und Winter. Weltweit beklagen User die Auflösung.
4. Nun können auch iPad-User auf die sprachgesteuerte Assistentin Siri zugreifen.
5. Videotelefonie ist neu überall möglich. Statt wie früher nur mit WiFi, funktioniert Facetime nun auch im normalen Mobilfunknetz.
6. Nach Twitter ist nun auch das soziale Netzwerk Facebook tief im iOS-Betriebssystem verankert. Hübsch ist der neue «Share Screen», wo man auswählen kann, wohin man eine Fotografie posten will. (bö)
Anrufer rauswerfen und Winter im Sommer. Was nebst der Uhr auch noch drin steckt.
1. Anrufe ablehnen ist lässiger geworden. Statt während wichtiger Sitzungen Gesprächspartner einfach auf die Combox zu leiten, kann man ihnen nun per Fingerklick vorgefertigte SMS mit dem Text «Was gibts?» oder «Rufe später an» zustellen.
2. Gegen nervende Anrufe gibts nun die «Nicht stören»-Funktion. So werden etwa während der Nacht nur Telefonate von Leuten aus der Favoritenliste angenommen.
3. Eher unterwältigend sind die Apple-Karten, welche Google-Maps ersetzen. Es hapert im Detail. Die Satellitenbilder sind beispielsweise aus verschiedenen Jahreszeiten zusammengewürfelt. So ist etwa in Pfäffikon ZH gleichzeitig Sommer und Winter. Weltweit beklagen User die Auflösung.
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6. Nach Twitter ist nun auch das soziale Netzwerk Facebook tief im iOS-Betriebssystem verankert. Hübsch ist der neue «Share Screen», wo man auswählen kann, wohin man eine Fotografie posten will. (bö)