Im Vergleich zur Uhren-Übermacht von Swatch ist Ice-Watch ein Zwerg. Doch die belgische Marke, die in China produziert, wächst stetig und erschliesst immer mehr Märkte.
Mit Unterstützung von Stars wie David Guetta, Heidi Klum und Dieter Bohlen will das Unternehmen nach eigenen Angaben bis Ende Jahr Läden in allen wichtigen Metropolen Europas eröffnet haben.
In der Schweiz ist die Marke schon bald mit zwei Flagship-Stores präsent. Der erste eröffnete vor fünf Monaten in Genf. Und am Zürcher Limmatquai kündigt ein Schaufenster die Eröffnung eines zweiten Ladens an.
Die Marken bekämpfen sich vor Gericht
Die schnelle Expansion im Swatch-Heimmarkt ist eine direkte Kriegserklärung an die Schweizer Billig-Uhr, die dieses Jahr ihren 30. Geburtstag feiert. Schon kurz nach der Lancierung der Marke Ice-Watch im Jahr 2007 begann eine juristische Auseinandersetzung, die noch immer andauert.
Swatch fühlt sich durch den Namen provoziert, den man ausgesprochen auch als «iSwatch» verstehen könnte. Diesen liessen die Schweizer 2008 schützen. In einem Friedensvertrag beschliesst man im gleichen Jahr, dass die Belgier ihren Namen von nun an immer auf zwei Zeilen oder mit Bindestrich schreiben müssen.
Im Gegenzug verzichtet Swatch auf eine Klage. Doch bald eskalierte der Streit. Laut Swatch haben sich die Belgier nicht an die Vereinbarung gehalten. Der Fall liegt beim Berner Handelsgericht.
Beide schweigen beharrlich
Auch beim Uhren-Design agieren die Rivalen nahe am juristischen Grenzbereich. Mehrere Modelle gleichen sich stark. Beide Unternehmen schweigen. Auch die Frage, wann der Zürcher Laden öffnet, bleibt von Ice-Watch unbeantwortet. Immobilien-Spezialist Marc-Christian Riebe, der das Lokal vermittelt hat, sagt: «Er sollte in den nächsten zwei Wochen aufgehen.»
In der Zwischenzeit hat Ice-Watch eine eigene Schweizer Kollektion mit dem Namen Ice-Swiss auf den Markt gebracht. Die Uhren werden ganz in der Schweiz hergestellt.
Daneben kämpft sich Ice-Watch noch in einem zweiten Rechtsstreit mit Lego ab. Weil ihre Uhren-Verpackungen zu sehr an einen Lego-Stein erinnern, klagte der dänische Spielwarenhersteller und bekam Ende 2011 vom Handelsgericht in Brüssel recht. Ice-Watch rekurrierte dagegen. Das Urteil steht noch aus.