Ende Januar, kurz nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses, waren die Konjunkturforscher in Basel nun sehr pessimistisch. Und verkündeten einem Schrumpfen der Schweizer um 0,2 Prozent.
Einen guten Monat später ist das Schreckgespenst bereits verflogen. Heute Dienstag sagten uns die gleichen Forscher für dieses Jahr ein Plus von 1 Prozent voruas.
Entscheidend für die günstigere Prognose sei neben der bereits wieder erfolgten Abwertung des Franken die Stärke des Dollars, begründet Bakbasel die neue Prognose. Zudem wird von einer leichten Erholungstendenz des Euro im zweiten Halbjahr ausgegangen.
Diese Faktoren führten dazu, dass der Aufwertungsschock im Jahresmittel 2015 nur rund ein Drittel so stark ausfallen dürfte, wie bei den Berechnungen, welche die Forscher unmittelbar nach Aufhebung des Mindestkurses anstellten.
Und auch der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse sieht nicht rot. Er rechnet jetzt fürs laufende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent. Die Arbeitslosigkeit wird gemäss der Prognose nur ganz leicht ansteigen und im Jahresdurchschnitt 3,7 Prozent (aktuell 3,5 Prozent) betragen.
Ist der Franken-Schock vielleicht nur ein Schöckli? Genau so sieht es auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Bis jetzt habe sich das Mindestkurs-Aus überhaupt nicht auf die Arbeitslosenzahlen ausgewirkt. Und es gebe derzeit keine Anzeichen, dass es zu einem grösseren Einbruch auf dem Arbeitsmarkt komme, sagte Oliver Schärli, Leiter Arbeitsmarkt beim Seco, am Dienstag.
Dass das Seco wohl goldrichtig liegt, bestätigt eine Umfrage des Stellenvermittlers Manpower. Danach erwarten 82 Prozent der befragten Unternehmen keine Veränderungen beim Personal im zweiten Quartal.
11 Prozent wollen sogar neue Leute einstellen, nur 5 Prozent gehen von einem Rückgang aus. (rsn/SDA)