In dem Interview über das Geschäftsmodell des Fernbus-Anbieters und dessen globale Ambitionen nennt der Chef Schwämmlein damit erstmals Passagierzahlen zur Schweiz. Insgesamt werde die Firma dieses Jahr um 30 Millionen Fahrgäste befördern.
Schwämmlein sieht die Schweiz im grenzüberschreitenden Verkehr «recht gut» mit Deutschland, Frankreich und Italien vernetzt. Neue Angebote erwartet er eher in Richtung Österreich und Osteuropa. In der Schweiz selbst will er die Fahrpläne für die bestehenden Destinationen verdichten. Und: «Es werden definitiv auch noch kleinere Städte hinzukommen», verspricht er.
Doch bis anhin wachsen für Flixbus in der Schweiz die Bäume nicht in den Himmel. Denn ausländische Busse dürfen zwar in die Schweiz fahren, auf Inlandstrecken jedoch keine Passagiere aufnehmen.
Aktuell arbeiten für Flixbus, ein Unternehmen, das 2015 aus der Fusion der Münchner Flixbus mit der Berliner Meinfernbus hervorgegangen ist, 950 Menschen. Etwa 1000 Busse sind für das Unternehmen im Einsatz.
Dabei nennt Flixbus keinen einzigen dieser Busse sein Eigen. Vielmehr arbeitet das Unternehmen mit rund 250 Partnern in Europa zusammen. «Ich sehe uns als technologiegetriebenes Mobilitäts-Startup mit einer starken Verwebung in die mittelständische Busbranche», sagte Schwämmlein.
Flixbus wächst zwar rasant, ist jedoch noch unter der Gewinnschwelle. Zwei Ziele hat sich Schwämmlein gesteckt: «Erstens wollen wir dafür sorgen, dass unsere Partnerunternehmen Geld verdienen.» Ziel Zwei sei, dass «wir auf Märkten auf denen wir schon länger operieren, rentabel arbeiten können». Damit spricht er auf Deutschland, Österreich und die Schweiz an - den sogenannten DACH-Raum. «Hier wollen wir dieses Jahr den Breakeven hinkriegen.»
Vor zwei Jahren habe Schwämmlein gedacht, sein Fernbus-Modell funktioniere nur in Deutschland. Dort beherrscht Flixbus mittlerweile rund 70 Prozent des Marktes. Dann expandierte das Fernbus-Unternehmen in weitere europäische Länder.
Ziemlich unbescheiden sagt Schwämmlein: «Heute glaube ich, dass Flixbus überall auf der Welt erfolgreich sein kann.» Zurzeit erstrecke sich das Netz von Bordeaux bis Bukarest. «Ich kann mir vorstellen, dass es in zehn Jahren von Sao Paolo über Stuttgart bis nach Singapur reicht.»